Erste US-Teststrecke für induktives Laden während der Fahrt
In Detroit geht die erste elektrische Straße in den USA in Betrieb. In Corktown können speziell präparierte Elektrofahrzeuge auf einer Viertelmeile während der Fahrt aufgeladen werden – eine Premiere in den Staaten, aber keine weltweit. Denn mit Electreon leitet das Projekt ein schon in mehreren Ländern aktiver Technologiespezialist.
Der US-weit erste Streckenabschnitt, auf dem Elektrofahrzeuge während der Fahrt induktiv geladen werden können, ist jetzt in Detroit im Bundesstaat Michigan fertiggestellt und präsentiert worden. Die Passage auf der 14. Straße in Detroit ist zunächst eine Viertelmeile (400 Meter) lang und soll später auf eine Meile (1,6 Kilometer) erweitert werden. Den Zuschlag für die Umsetzung des Projekts hatte im Februar 2022 die auf die induktive Ladung von E-Fahrzeugen spezialisierte israelische Firma Electreon erhalten.
Der erste Straßenabschnitt wird nun genutzt, um die Technologie zu testen und weiterzuentwickeln. Umfangreiche Tests sollen Anfang 2024 mit einem Ford E-Transit beginnen, der mit einem Electreon-Empfänger ausgestattet wird. Die Verbindung zwischen Electreon, Ford und der Stadt ist eng, denn der US-Automobilhersteller baut einen Campus für elektrische und autonome Fahrzeuge in der Nähe der neuen elektrischen Straße und der Michigan Central Station. Die 14th Street verläuft auch entlang des Newlab, in dem mehr als 60 Startups aus den Bereichen Technologie und Mobilität, darunter Electreon, angesiedelt sind.
Das Projekt wird außerdem vom Michigan Department of Transportation (MDOT), dem Michigan Office of Future Mobility and Electrification (OFME) und der Michigan Economic Development Corp. (MEDC) unterstützt. MDOT und Electreon haben konkret einen Fünfjahresvertrag abgeschlossen, der einen staatlichen Zuschuss in Höhe von 1,9 Millionen Dollar sowie die Verpflichtung zu einem 4-Millionen-Dollar-Invest durch Electreon und seine Geldgeber umfasst.
Electreon hat den Zuschlag für den Bau des elektrischen Straßensystems (ERS) in Detroit als Teil eines Pilotprogramms zum induktiven Laden von Fahrzeugen erhalten. Die kabellose Ladetechnologie des Unternehmens nutzt die induktive Kopplung zwischen Kupferspulen, die unter der Straßenoberfläche installiert werden, und einem Empfänger, der an einem Elektrofahrzeug angebracht ist. Ähnlich wie bei einem kabellosen Ladegerät für Telefone wird auf der Straße Strom durch ein Magnetfeld übertragen, das aktiviert wird, wenn ein mit einem Empfänger ausgestattetes Fahrzeug parkt oder über die straßeneigenen Sender fährt.
Das Projekt in Detroit ist zwar das erste von Electreon in den USA, aber das Electreon bringt viel praktische Erfahrung mit in die Vereinigten Staaten. Ähnliche Projekte gibt es unter anderem in Israel, Italien, Schweden und Deutschland.
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