Toyota plant in Europa sechs BEV bis 2026 – und stellt dafür E-Studien vor

Toyota will sein Elektroauto-Angebot in Europa bis zum Jahr 2026 auf sechs Modelle ausbauen - und enthüllt in diesem Zuge zwei neue Studien. Außerdem liefern die Japaner Präzisierungen zu ihrer Batterie-Roadmap und ihren Wasserstoff-Plänen.

Bild: Toyota

Ein Team aus globalen und europäischen Führungskräften präsentierte die Toyota-Neuheiten dieser Tage auf einer Veranstaltung namens Kenshiki (japanisch für „Einblick“). Neben dem derzeit einzigen BEV-Modell bZ4X und einem Serienmodell auf Basis des im Herbst 2022 präsentierten bZ Compact SUV Concept gewährte Toyota Motor Europe (TME) dort mit zwei weiteren Studien namens Urban SUV Concept und Sport Crossover Concept einen Ausblick auf zwei weitere Modelle. Somit sind nun vier der sechs BEV mindestens anhand von Studien bekannt.

Zusammen mit den leichten Nutzfahrzeugen will der japanische Hersteller in Europa bis 2026 insgesamt 15 emissionsfreie Modelle unter der Marke Toyota auf den Markt haben und mit einem Absatz von mehr als 250.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr einen BEV-Anteil von über 20 Prozent erreichen.

Das Urban SUV Concept soll laut Toyota bereits das seriennahe Design des für 2024 angekündigten Elektro-SUV zeigen. Der Hersteller bescheinigt dem Modell das Zeug zu haben, im kommenden Jahr eines der größten BEV-Marktsegmente in Europa zu erobern. Es soll „an den Erfolg des hybrid-elektrischen Toyota Yaris Cross anknüpfen, einem der meistverkauften Modelle in seiner Klasse“, heißt es in einer begleitenden Mitteilung. Technische Details gibt es noch nicht. Toyota äußert lediglich, dass das Modell in mehreren Antriebsvarianten (darunter Allradantrieb) und zwei Batterie-Optionen erhältlich sein wird.

Noch spärlicher sind die Informationen zum Sport Crossover Concept. Dieses will Toyota mit seinem markanten Fastback-Profil als Alternative zu den SUV-Modellen positionieren. Die Einführung in Europa ist für 2025 geplant.

Neben den beiden Konzeptfahrzeugen waren bei der Veranstaltung weitere Batterie-elektrische Toyota und Lexus zu sehen, „die in den kommenden Jahren auf den europäischen Straßen zu sehen sein und die nächste Generation Batterie-elektrischer Fahrzeuge von Toyota und Lexus anführen werden“, wie die Japaner ankündigen. Darunter die bereits bekannte Lexus-Studie LF-ZC, das E-Sportwagen-Konzept Toyota FT-Se und das Zukunftskonzept Toyota FT-3e. Eckpfeiler der neuen BEV-Generation soll eine modulare Designarchitektur sein, die ein Gigacast-Chassis, die Minimierung von Komponenten und ein neues Betriebssystem kombiniert.

Der FT-3e prescht dabei am weitesten vor. Es handele sich um eine technische Studie, die das gesamte Spektrum der Zukunftstechnologien umfasst,“ das Gewicht minimiert, die aerodynamische Leistung maximiert und die Kosten kontrolliert“, so Toyota. Der FT-3e solle untersuchen, wie Autos in Zukunft mehr als nur Mobilität bieten könnten, indem sie sich mit der Gesellschaft vernetzen und die Übertragung von Energie und Daten ermöglichen.

Yoshihiro Nakata, Präsident und CEO von Toyota Motor Europe, kommentiert die mittelfristige Produktplanung wie folgt: „Während wir weiterhin verschiedene Technologien zur Kohlenstoffreduzierung anbieten werden, werden wir auch die Anzahl der emissionsfreien Fahrzeuge, die wir unseren Kunden anbieten, stetig erhöhen.“ In Europa liegt der Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge bei Toyota bereits bei 71 Prozent und soll bis 2024 auf 75 Prozent ansteigen, wobei der Anteil neuer Batterie-elektrischer Fahrzeuge an den Verkaufszahlen weiter zunehmen wird.

Aus Nakatas Worten klingt heraus, dass Toyota an seine mehrgleisigen Ansatz mit einer Mischung aus Hybriden Plug-in-Hybriden, BEV und Wasserstoff-Fahrzeugen festhält. In der Tat spricht der Hersteller weiterhin von einer „Multi-Pathway“-Strategie, wobei neue Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge den mehrgleisigen Ansatz zur Klimaneutralität „verstärken sollen“. Offenbar will Toyota also die Bedeutung von emissionsfreien Fahrzeugen innerhalb des Mixes erhöhen. Zu diesem gehören übrigens auch Wasserstoffverbrennungsmotoren und E-Fuels.

Was die eingesetzte Batterietechnologie angeht, kündigt Toyota an, die Einführung einer Reihe neuer Batterien vorzubereiten. Zunächst soll eine neue Hochleistungsversion einer konventionell strukturierten Batterie herauskommen, die „eine doppelt so große Reichweite und eine Kostenreduzierung von 20 Prozent im Vergleich zur aktuellen bZ4X bietet“, so das Unternehmen. Anschließend folgt eine preisgünstige LFP-Batterie, die zur Verbreitung von BEVs beitragen soll. „Sie wird eine neue Form und eine bipolare Struktur haben und im Vergleich zu bZ4X die Reichweite um 20 Prozent erhöhen und die Kosten um 40 Prozent senken.“

Mit der dritten Batterie, die bei Toyota eingeführt werden soll, will sich der Autobauer auf eine hohe Leistung konzentrieren und dabei bipolare Technologien sowie eine Kathode mit hohem Nickelanteil verwenden. Diese Batterie soll mit nochmals niedrigeren Kosten und größerer Reichweite aufwarten. Für 2027-2028 kündigen die Japaner weiterhin die Markteinführung der ersten Festkörperbatterie an.

„Wir haben einen technologischen Durchbruch erzielt, der die langjährige Herausforderung der Haltbarkeit von Festkörperbatterien überwindet“, kommentiert Andrea Carlucci, Vizepräsident von Toyota Motor Europe. Derzeit werde ein Verfahren für die Massenproduktion entwickelt – „und wir streben die Kommerzialisierung im Zeitraum 2027-2028 mit einer Produktionskapazität von mehreren zehntausend Fahrzeugen an“.

Zum Thema Wasserstoff gibt sich Toyota weiterhin zuversichtlich, „mit der Dynamik der wachsenden Infrastruktur und der Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Mobilität in Europa leisten zu können“. Im Pkw-Segment bietet das Unternehmen den Mirai und den in einigen Märkten neu eingeführten Crown an. Im Nutzfahrzeugbereich integriert die Hydrogen Factory Europe von TME ihre aktuelle BZ-Technologie in Lastwagen, Busse, Boote und Pickups. Auf der Veranstaltung war stellvertretend ein BZ-Prototyp des Hilux zu sehen. Große Hoffnung setzt Toyota auf die nächste Generation seines Brennstoffzellensystems, die im Jahr 2026 marktreif werden soll.

newsroom.toyota.eu (Strategie), newsroom.toyota.eu

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