Luxor Capital erwirbt insolventen Lkw-Hersteller Volta Trucks
Volta Trucks musste wie berichtet im Oktober Insolvenz anmelden – nicht nur die schwedische Einheit, sondern auch das wichtigste Handelsunternehmen der Gruppe, Volta Trucks Limited mit Sitz in England. Hintergrund war offenbar die Insolvenz von Voltas Batterielieferant Proterra im August, was bei Volta zu „erheblichen Auswirkungen auf die Produktionspläne“ geführt hatte. Der De-facto-Stopp der Produktion hatte dann dazu geführt, dass Volta in dem ohnehin schwierigen Kapitalumfeld kein neues Geld beschaffen konnte.
Die erhoffte, schnelle Einigung mit einem Investor konnte im Oktober nicht erzielt werden. Nun präsentieren die Insolvenzverwalter von Alvarez & Marsal Europe jedoch einen Deal, der sich bereits vor einigen Tagen angekündigt hat. Luxor Capital übernimmt das Unternehmen und ruft dafür die Untergesellschaft „Volta Commercial Vehicles Limited“ ins Leben. Aber: Laut „Sky News“ müssen trotz der Übernahme die meisten der rund 600 britischen Angestellten von Volta Trucks weiter um ihre Jobs bangen.
Volta wurde in Schweden gegründet und hat dort auch sein Hauptquartier, unterhält aber seinen Geschäftsbetrieb überwiegend in England. Der Hedgefonds Luxor Capital gehörte schon vor der Insolvenz von Volta Trucks zu den größten Geldgebern des E-Lkw-Herstellers. Im Februar 2022 erhöhte Luxor Capital nochmals seine Beteiligung an Volta Trucks – die genaue Investitionssumme oder die Anteile wurden damals jedoch nicht genannt.
Mit dem seit April in Serie gebauten Volta Zero in der 16-Tonnen-Version hat Volta Trucks ein echtes Asset. Nur: Woher künftig die so wichtige Batterie stammen soll, ist noch nicht klar. Möglich ist, dass sie weiterhin von Proterra kommt: Im November hatte die Volvo Group die Batteriesparte von Proterra aufgekauft. Die Schweden übernehmen zwar das Entwicklungszentrum für Batteriemodule und -packs in Kalifornien sowie die im Januar 2023 eröffnete Batterie-Montagefabrik von Proterra in South Carolina. Wie genau Proterra weitergeführt und in die Volvo-Struktur eingegliedert werden soll, ist aber noch nicht bekannt.
Laut Reuters hat Volta Trucks bis zu seiner Insolvenz insgesamt rund 460 Millionen Euro bei Investoren eingeworben und Bestellungen für mehr als 5.000 Lkw entgegengenommen.
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