RWTH Aachen schickt E-Lkw mit BZ-Range-Extender auf Teststrecke

Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen meldet erste erfolgreiche Fahrten seines E-Lkw mit Brennstoffzellen-Range-Extender. Der Prototyp ist das Ergebnis des Forschungsprojekts „SeLv“.

Bild: PEM RWTH Aachen

Der Prototyp meisterte auf der Anlage des Aldenhoven Testing Center im Kreis Düren seine ersten mit Wasserstoff absolvierten Probefahrten. „Während insgesamt rund 500 zurückgelegter Kilometer bestand der Truck unterschiedliche Herausforderungen auf der Fahrdynamikfläche, der Bremsenstrecke, der Ovalbahn und dem Steigungshügel“, melden die Forscher.

Das Fahrzeug wird im Zuge des vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr mit rund 16,9 Millionen Euro geförderten Forschungsprojekts „SeLv“ entwickelt. Die Abkürzung steht für „Schwere Lastkraftwagen für die emissionsfreie Logistik im Schwerlastverkehr mittels Elektrifizierungsbaukasten und wirtschaftlichem Produktionssystem“. Das noch bis Ende 2024 laufende Vorhaben der RWTH Aachen rückt die Entwicklung eines E-Antriebsstrangs mit Brennstoffzellen-„Range Extender“ für Nutzfahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 41 Tonnen in den Fokus. Dabei soll der modulare Antriebsstrang für Nachrüstlösungen ebenso geeignet sein wie für Neufahrzeuge.

„Die Tests unter realen Bedingungen haben gezeigt, dass die Kombination aus Batterie-elektrischem Antriebsstrang und Brennstoffzellen-Wasserstoffsystem für Schwerlastkraftwagen funktioniert“, sagt PEM-Leiter Professor Achim Kampker. „Nach einem Check der grundlegenden Funktionen haben wir das Wasserstoffsystem und das Energie- und Thermomanagement erfolgreich geprüft.“

Im Oktober 2022 hatte der RWTH-Lehrstuhl den Prototypen bereits zum ersten Mal fahrend vorgestellt – damals aber noch rein Batterie-elektrisch. Mit Hilfe des nun implementierten Brennstoffzellen-Systems und eines prädiktiven Energiemanagements soll es der Truck künftig auf mehr als 1.000 Kilometer Reichweite bringen.

Das Fahrzeug verfügt über einen modularen Antriebsstrang, der individuelle Konfigurationen ermöglichen soll. Bei der Entwicklung stehen dem PEM zufolge die Industrialisierung der Produktionsprozesse für den Antriebsstrang im Vordergrund. Ziel sei unter anderem, Stückzahlen-basierte Kostenvorteile bei der Herstellung zu erzielen. Technische Daten zum Fahrzeug machen die Entwickler weiterhin nicht publik.

Vor gut einem Jahr erklärte das PEM, das Projekt in Zukunft durch das RWTH-Spin-off Moion GmbH weiterführen und und den Ansatz industrialisieren zu wollen. Das Neu-Unternehmen werde künftig als Anbieter der Lkw-Umrüstungen und des dafür erforderlichen Powertrain-Kit agieren, teilte der Lehrstuhl mit. Ein neuer Stand dazu wird nicht mitgeteilt.

pem.rwth-aachen.de

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