Milence eröffnet ersten Lkw-Ladepark – im niederländischen Venlo

Das E-Lkw-Lade-Joint-Venture Milence von Daimler Truck, der Traton Group und der Volvo Group hat seinen ersten Standort in Betrieb genommen. Dieser findet sich im niederländischen Venlo an der Grenze zu Deutschland und umfasst zum Start vier E-Lkw-Ladeplätze.

Bild: Milence

Die vier nebeneinander gelegenen Stellplätze werden von zwei HPC-Säulen mit bis zu 400 kW Leistung versorgt. Weitere vier Ladeplätze sollen im ersten Quartal 2024 ergänzt werden. Auf den Pressefotos ist zu sehen, dass es sich um Alpitronic-Säulen mit je zwei CCS-Ladeanschlüssen handelt. Milence teilt mit, dass zunächst auf CCS gesetzt werde, man aber „eine rasche Umstellung auf die Megawatt-Ladesystem-Technologie (MCS) plant, sobald diese verfügbar ist“.

Venlo liegt dem Joint Venture zufolge strategisch günstig für den internationalen Handel und sei damit ein idealer Standort für den Aufbau des ersten groß angelegten öffentlichen Milence-Ladenetzes in Europa. In den Niederlanden soll es sich um „einen der ersten sicheren Lkw-Parkplätze mit einer speziellen Ladelösung für Elektro-Lkw“ handeln. Gemäß der heterogenen Gesellschafterstruktur von Milence sollen dieser und alle künftigen Standorte „Elektro-Lkw aller Marken“ laden. Vor diesem Hintergrund trifft Milence aktuell Vereinbarungen mit mehreren großen E-Mobility Service Providern (eMSPs).

Auch Ad-hoc-Zahlungslösungen werden aber verfügbar gemacht. Der Einführungs-Direkttarif liege bei 40 Cent pro kWh ohne Mehrwertsteuer und Transaktionskosten, teilt Milence mit. Dieser Tarif gelte zunächst für alle von Milence betriebenen Ladestationen. Ein Blick in die App verrät, dass das Joint Venture inklusive Steuern einen Preis von 0,48 Euro/kWh aufruft. Zusätzlich werden 2,41 Euro für den Start des Ladevorgangs fällig.

Als weiteres Ziel verfolgt das Joint Venture, attraktive, saubere und sichere Standorte zu betreiben – und nicht Ladesäulen in einer unbeleuchteten Ecke eines Rastplatzes. Der Standort Truck Parking Venlo ist demnach eine neu gebaute Anlage „mit bestehenden Annehmlichkeiten, die auf die Bedürfnisse von Lkw-Fahrern zugeschnitten sind“. Die Nutzung der Toiletten ist kostenlos, zudem gibt es rund um die Uhr Zugang zu Duschen und einem Wäsche-Raum. Das Restaurant am Standort hat von acht Uhr morgens bis 21 Uhr geöffnet.

Laut Anja van Niersen, CEO von Milence, ist die Eröffnung in Venlo ein wichtiger Moment auf dem Weg ihres Unternehmens, den Übergang zu nachhaltigem Verkehr zu beschleunigen. „Vor einem Jahr, als Milence angekündigt wurde, haben wir uns verpflichtet, das größte Ladenetz für Elektro-Lkw in Europa aufzubauen. Mit dieser ersten Ladestation und unserem künftigen Fahrplan nimmt nun ein zuverlässiges, für alle Fahrzeuge offenes Ladenetz Gestalt an. Wir freuen uns, dass unsere Aktionäre und Partner heute dabei sind und wir dem Markt die Gewissheit geben können, dass die Reise zu einem fossilfreien Europa begonnen hat“.

Weitere Hubs in Benelux sind für Antwerpen und Gent angekündigt. Sie sollen 2024 und 2025 ans Netz gehen. Mehrere Standorte, die 2024 öffnen sollen, habe man zudem bereits an den „wichtigsten europäischen Verkehrskorridoren gesichert“, so das Unternehmen. Insgesamt plant Milence im Auftrag seiner Anteilseigner Daimler Truck, Traton und der Volvo Group die Installation von 1.700 Ladepunkte innerhalb von fünf Jahren – also bis Ende 2027.

Als Hardware-Lieferant agiert wie im Fall von Venlo das Unternehmen Alpitronic. Seit Oktober ist zudem bekannt, dass das finnische Unternehmen Kempower einer der Hardware-Zulieferer für Milence sein wird – zunächst für CCS-Produkte. Zu weiteren möglichen Lieferanten ist bisher noch nichts publik.

milence.com

1 Kommentar

zu „Milence eröffnet ersten Lkw-Ladepark – im niederländischen Venlo“
Max
08.12.2023 um 14:23
4 Ladeplätze auf einer Fläche, auf der vorher vielleicht 5 Parkplätze waren. Im kleinen Maßstab kann man das mal machen. Aber mit Blick auf den täglichen Wahnsinn an mitteleuropäischen Raststätten, wo jeder (un)mögliche Quadratmeter von den Fahrern genutzt wird, um ihre gesetzlich vorgeschriebene Pausen wahrzunehmen, werden solche Ladeplätze wie hier gezeigt echte Probleme bereiten.

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