Farasis zeigt Batteriesystem mit Halbfeststoff-Pouchzellen
Zu sehen war die Lösung jüngst auf der China International Supply Chain Expo (CISCE). Laut Farasis bietet das SPS-Batteriesystem eine Energiedichte von über 220 Wh/kg und soll Reichweiten von mehr als 1.000 Kilometern ermöglichen. Nach welchem Testzyklus präzisiert der chinesischen Hersteller allerdings nicht. Ausgelegt ist das System für Kapazitäten von 80 bis 150 kWh. Diese Energiegehalts-Bandbreite entsteht durch eine variable „Dicke“ der horizontalen Pouchzellen zwischen 85 und 145 Millimetern. Denn das System an sich sei „nicht-modular“, wie Farasis mitteilt.
Davon verspricht sich der chinesische Hersteller eine Steigerung der Energiedichte von über 30 Prozent gegenüber „herkömmlichen modularen Systemen mit dem gleichen Volumen“. Kompatibel soll SPS mit „diversen EV-Modellen“ sein. Weiter ins Detail geht Farasis an dieser Stelle nicht.
Dafür betont das Unternehmen, dass durch die Verwendung von großen Semi-Solid-Pouchzellen im Kombination mit „einer effizienten Flüssigkühlplatte“ eine Volumennutzung von 75 Prozent erreicht und die Anzahl der Komponenten um die Hälfte verringert werden könne. Daher soll das System 20 bis 30 Kilogramm leichter ausfallen als herkömmliche Batteriesysteme. Die Materialkosten würden um ein Drittel sinken, heißt es.
Wie lang die „großformatigen Pouchzellen“ ausfallen, konkretisiert Farasis nicht. Zu den Zellen heißt es nur, dass für sie leichte Aluminium-Kunststofffolien für die Einkapselung und ein fortschrittlicher Stapelungsprozess verwendet würden. Und dass die Energiedichte herkömmliche prismatische und zylindrische Zellen der gleichen Größe um gut zehn Prozent übertreffe. Als Lade- und Entladeraten stellt Farasis „2C bis 6C und mehr“ in Aussicht.
Zur Marktreife des Systems und einen möglichen Marktstart macht der chinesische Hersteller noch keine Angaben. Ebenfalls auf der Messe zeigte Farasis seine eVTOL-Batterietechnologie, sein Batteriesystem für elektrische Motorräder und tragbare Energiestationen.
Im Frühjahr hatte Farasis Energy bereits das Design seiner Batteriemodule optimiert, um das thermische Durchgehen des Moduls im Schadensfall bei seiner neuesten Zellgeneration (Generation 4) zu verhindern. Die industrielle Produktion der optimierten Module soll im Jahr 2025 beginnen.
Regelmäßigen Lesern von electrive.net wird das Thema bereits bekannt vorkommen: Denn in seinem Vortrag bei unserer Online-Konferenz „electrive.net LIVE“ hatte Stefan Bergold, General Manager Europe von Farasis, jüngst bereits angegeben, dass Farasis eine Lösung entwickelt habe, die das thermische Durchgehen auf eine einzelne Zelle begrenzt und ein Übergreifen auf benachbarte Zellen und später das ganze Batteriepack verhindert. Das habe Farasis nachgewiesen – „in Simulationen, Demonstrationen, realen Batterie-Modulen, realen Batterie-Packs und auch in realen Elektrofahrzeugen“, so Bergold damals.
0 Kommentare