Nio Deutschland ändert Batterietausch-Preismodell
Die Aktion, die Ende dieses Jahres auslaufen sollte, wurde jetzt entsprechend verlängert, wie es seitens Nio heißt. Der kostenfreie Batteriewechsel war also ohnehin nur eine begrenzte Aktion rund um die europäische Markteinführung. Nur war bisher unklar, wie das Preismodell für die Zeit danach aussieht.
Ab April 2024 bietet Nio nur noch zwei Akkutausch-Vorgänge pro Monat kostenfrei an. Ab dem dritten Swap fällt eine Gebühr von zehn Euro an. Zudem muss dann für den Strom bezahlt werden. Dabei geht es aber nicht um den gesamten Strom, der in der neuen Batterie gespeichert ist, sondern es soll die Differenz zwischen der Rest-Ladung in der entnommenen Batterie und dem tatsächlichen Ladestand der neu eingebauten Batterie berechnet werden. Durch eine Kooperation mit RWE soll der Energiepreis bei rund 39 Cent pro Kilowattstunde liegen.
Ein Beispiel: Ist der Ladestand der neuen Batterie 70 kWh höher als jener der alten, werden 27,30 Euro für den Strom berechnet. Sind die beiden kostenfreien Batteriewechsel eines Monats bereits aufgebraucht, werden weitere zehn Euro fällig – der Batterietausch kostet in dem Beispiel dann 37,30 Euro. Handelt es sich um einen der beiden ersten Battery Swaps des Monats, liegen die Kosten bei 27,30 Euro.
Davon (vorerst) unverändert bleiben die Kosten für die Wechselbatterien selbst. Das 75-kWh-Pack kostet im Abo 169 Euro pro Monat, für das 100-kWh-Pack werden 289 Euro berechnet. Das Batterie-Abo ist weiterhin die Voraussetzung dafür, die Power Swap Stations von Nio zu nutzen. Entscheidet man sich für den Kauf der Batterie, bleibt diese fest im Auto verbaut und kann nur per Kabel geladen werden – wie lange das dauert, können Sie in unserem Fahrbericht zum Nio ET5 nachlesen.
„Durch die Zusammenarbeit mit RWE und dem Zugang zur Strombörse mit seinen variablen Handelspreisen können wir die Batterien in unseren PSS kostenoptimiert laden“, so Marius Hayler, General Manager Nio Deutschland. „Beispielsweise nachts oder wenn der Strompreis besonders günstig ist. Wir werden einen Preis anbieten, der äußerst wettbewerbsfähig ist im Vergleich und sich dennoch nicht täglich oder stündlich ändert, sodass unsere NIO User Planungssicherheit bekommen. Gerade bei starken Preisschwankungen am Markt sehen wir dies als besonderen Mehrwert.“
Mitte November hat Nio im niedersächsischen Emsbüren seine achte Batterietausch-Station in Deutschland eröffnet und zugleich die erste, die vollautomatisiert ist und ohne Personal auskommt. Alle bisherigen und kommenden Stationen werden diesem Betriebsmodell folgen. Das soll die Kosten senken – bisher muss ein Mitarbeiter vor Ort sein, der die angefragten Tauschvorgänge freigibt und überwacht.
In naher Zukunft sollen neun weitere Tauschstationen in Betrieb gehen, konkret in Bayern (Mühldorf am Inn, Aurach und Geiselwind), Hessen (Sulzbach und Reiskirchen), Nordrhein-Westfalen (Kirchlengern), Niedersachsen (Lehre), Brandenburg (Schipkau) und Sachsen (Schkeuditz). Eine PSS am Standort St. Augustin bei Bonn (Nordrhein-Westfalen) befindet sich in Bauvorbereitung.
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