Tesla muss Autopilot-Software überarbeiten
Die NHTSA begann ihre Untersuchung im August 2021 als „preliminary evaluation“, nachdem seit 2018 verschiedene Tesla-Modelle mit aktiviertem Autopilot bei elf Unfällen am Straßenrand stehende Einsatz-Fahrzeuge mit Warnlicht gerammt hatten. Die Behörde wollte prüfen, wie Tesla sicherstellt, dass Nutzer des „Autopiloten“ auf die Straße konzentriert bleiben und die Hände am Steuer behalten. Seitens Tesla soll das durch Bewegungssensoren am Lenkrad und bei neueren Modellen auch durch eine Überwachung mithilfe von Kameras im Fahrzeuginnenraum sichergestellt werden. Damals ging es um rund 765.000 Model 3, Model Y, Model S und Model X in den USA.
Nach knapp einem Jahr erweiterte die NHTSA ihre Untersuchung und machte aus einer „Voruntersuchung“ eine offizielle „technische Analyse“. Im Zuge derer forderte die Behörde mehrmals umfangreiche Informationen bei Tesla an. Die Sicherheitsbehörde kam danach zu dem Schluss, dass das System für einen „vorhersehbaren Missbrauch“ offen sei. Von Oktober bis Dezember dieses Jahres gab es nach NHTSA-Angaben dazu Treffen mit Vertretern des Elektroauto-Herstellers. Das Ergebnis ist das nun verkündete Update, das laut NHTSA-Unterlagen 2.031.220 Fahrzeuge der Baureihen Model S, Model X, Model 3 und Model Y in den USA betrifft – jeweils beginnend mit dem Start der Produktion bis Dezember 2023.
Tesla teilte mit, dass es der Analyse der NHTSA nicht zustimmt, aber ab Mitte dieses Monats ein Software-Update bereitstellen wird, das „zusätzliche Kontrollen und Warnungen zu den bereits in den betroffenen Fahrzeugen vorhandenen einbaut, um den Fahrer weiter zu ermutigen, seine Verantwortung für das ständige Fahren einzuhalten, wenn Autosteer“ – also der Lenkassistent (Beta) – aktiviert ist. Das Update soll, wie bei Tesla üblich, over-the-air erfolgen. Bei neu produzierten Modellen werde die Software mit der Versionsnummer 2023.44.30 schon aufgespielt.
Grundsätzlich kann eine technische Analyse wie die jetzt abgeschlossene zu einem von der NHTSA angeordneten Rückruf führen. Im konkreten Fall war das aber nicht nötig. Wie die Behörde erklärt, stimmten die Tesla-Vertreter mit den Untersuchungsergebnissen zwar nicht überein, entschlossen sich aber zu einem freiwilligen Rückruf.
nhtsa.gov (PDF), reuters.com
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