AVL und Spark EV feilen an Energiemanagementsystem für BZ-Lkw
Das Energiemanagementsystem aus der österreichisch-britischen Kooperation orientiert sich den Partnern zufolge „an patentierten Steuerungsalgorithmen und neuer Software zur Energiebedarfsvorhersage“. Mithilfe der Technologie sollen Routen mit dem Brennstoffzellen-Lkw über einen digitalen Map Provider vorausschauend geplant werden können. Dazu simulieren AVL und Spark EV eine Fahrt mit einem virtuellen Lkw – also einem digitalen Zwilling. Dieser zeigt, wie sich der Energiebedarf pro Kilometer aufgrund von Streckenbeschaffenheit, Höhenprofil und Fahrverhalten gestaltet. Auch Parameter wie Beladung oder Verkehrsaufkommen werden mit einbezogen.
Die Energievorhersage-Software von Spark EV arbeitet dabei auf KI-Basis und soll die Vorhersagen durch Maschinelles Lernen im Zeitverlauf immer genauer hinbekommen. In der Folge könne der Betrieb der Brennstoffzelle optimiert und damit der Energieverbrauch reduziert werden, führt AVL in seiner Mitteilung aus. Denn: Im Wasserstoff-Antriebssysteme arbeiten Brennstoffzelle und Batterie Hand in Hand. Die Technologie von AVL und Spark EV schlage vor, „wann es ratsam ist, Energie aus der Batterie zu ziehen, um die Brennstoffzelle zu entlasten“, heißt es. Sei die Leistungsanforderung hoch oder der Ladestand der Batterie zu niedrig, werde die Brennstoffzelle aktiviert.
Durch eine solch intelligente Betriebsstrategie kann dem österreichisch-britischen Duo zufolge der Wasserstoffverbrauch verringert und die Größe der Batterie minimiert werden. Und: Aufgrund des schonenden Betriebs werde die Lebensdauer der kostenintensiven Komponenten verlängert und der Wartungsaufwand verringert.
Relevant sein soll das System schon im Vorfeld des BZ-Lkw-Hochlaufs: „Flottenbetreiber können die Technologie in der Vorplanung ihrer Antriebssysteme heranziehen“, so AVL. Sie zeige, wie rentabel die Aufnahme von Brennstoffzellen-Lkw für die Flotte sein kann.
Laut Justin Ott, CEO Spark EV Technology, wird Wasserstoff eine entscheidende Rolle im Energiemix für Nutzfahrzeuge spielen. „Unser Plan ist es, eine Lösung anzubieten, die die Leistungsfähigkeit von FCEVs optimiert und die Reichweiten- und Betankungsängste beseitigt, indem wir Vertrauen in die hochpräzise, aktuelle Reichweitenverfügbarkeit und die Optimierung des Wasserstoffkraftstoffverbrauchs schaffen, um mehr Flotten einen schnelleren Umstieg zu ermöglichen und den Herstellern eine realistische FCEV-Option zu bieten.“
Dominik Brunner, Lead Engineer Integration & Validation bei AVL, ergänzt: „Durch die Wahl der richtigen Energiequelle am richtigen Punkt der Fahrt reduziert die Lösung den Energieverbrauch und ist damit ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigen und kostengünstigeren Verkehrs. Wir freuen uns darauf, zu sehen, was aus der Partnerschaft mit Spark EV Technology entsteht, und zu untersuchen, wie wir mehr Herstellern helfen können, den Übergang zu emissionsfreien Fahrzeugen zu schaffen.“
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