Dakar bekommt 121 E-Busse für Schnellbus-System
Im Gegensatz zu Linienbussen sind BRT-Busse auf eigenen, baulich getrennten Fahrspuren unterwegs. Hierfür wurden in Senegals Hauptstadt 18,3 Kilometer BRT-Fahrspuren errichtet. Es gibt vier Linien, die insgesamt 23 Stationen bedienen. Nach Angaben von Meridiam, Hauptaktionär des ÖPNV-Betreibers Dakar Mobilité, verbinden diese die 14 am dichtesten besiedelten Bezirke im Norden und Süden. Die ersten BRT-Busse sollen im Januar in Betrieb gehen. Das komplette Angebot soll vor dem Sommer starten – also rund ein Jahr später als ursprünglich geplant.
Aufgrund der separaten Fahrspuren sind die neuen Busse auch in Stoßzeiten weniger anfällig für verkehrsbedingte Verspätungen und eher mit einer U-Bahn zu vergleichen. Eine Fahrt von Petersen nach Guédiawaye, die derzeit rund 90 Minuten dauert, soll dank BRT nur noch 45 Minuten dauern. Zudem will Dakar Mobilité einen Sozialtarif mit einem Nachlass von bis zu 50 Prozent auf den Normaltarif anbieten, damit auch unterprivilegierte Bevölkerungsgruppen von diesen neuen Möglichkeiten profitieren können, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
Laut Betreiber haben die Busse eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern. Im Oktober 2022 hatte der ÖPNV-Betreiber den Auftrag an den chinesischen Hersteller CRRC vergeben. Ursprünglich sollten die 121 Elektrobusse, die über Batterien mit einer Kapazität von jeweils 563,8 kWh verfügen, bereits im März geliefert werden. Warum es zu der Verzögerung kam, ist unklar. CRRC wird zudem 23 Ladestationen für die E-Busse in 14 Kommunen im Raum Dakar installieren.
Die Finanzierung des BRT-Angebots wird ein Darlehen in Höhe von 85,4 Millionen Euro zu gleichen Teilen von Proparco, der privatwirtschaftlichen Tochtergesellschaft der Agence Française de Développement, und dem Emerging Africa Infrastructure Fund (EAIF), bereitgestellt. Außerdem stellen beide ein Darlehen in Höhe von insgesamt 6,4 Millionen Euro zur Verfügung, um den Austausch der Batterien der Busse am Ende ihrer Nutzungsdauer (acht Jahre) zu finanzieren. Weitere Gelder stammen von der Europäischen Union (7 Millionen Euro) und PIDG TA (9 Millionen Euro).
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