Isuzu und Honda schicken BZ-Lkw zu Tests auf öffentliche Straßen
Im Oktober rückten Isuzu und Honda ihren Giga Fuel Cell erstmals auf der Japan Mobility Show ins Rampenlicht. Dasselbe Exemplar soll nun bei Tests auf öffentlichen Straßen Daten sammeln, um die Markteinführung des Brennstoffzellen-Lkw im Jahr 2027 vorzubereiten. Die Erprobung wird den Partnern zufolge im sogenannten Kanto-Gebiet in den Präfekturen Tochigi, Saitama, Tokio und Kanagawa stattfinden. In erster Linie geht es Isuzu und Honda darum, in den bis September 2024 angesetzten Demonstrationstests die Praxistauglichkeit des Prototyps zu evaluieren, Potenziale abzuschätzen und mögliche technische Probleme zu identifizieren.
Bei der Vorstellung des Modells im Oktober machten die beiden japanischen Partner publik, den BZ-Lkw auf den Namen „Giga Fuel Cell“ getauft zu haben – was allerdings wenig kreativ ist: Denn diese Bezeichnung war bereits im Mai 2023 auf dem Prototyp zu sehen, als Honda und Isuzu das Brennstoffzellen-Modell angekündigt hatten.
Die technischen Daten sind aber tatsächlich erst seit drei Monaten öffentlich: So hat der Giga Fuel Cell ein Gesamtgewicht von 25 Tonnen. Er verfügt über vier Brennstoffzellen-Stacks von Honda mit je 103 kW Leistung und über eine Wasserstoff-Speicherkapazität von 56 Kilogramm – das Tanksystem arbeitet mit 70 MPa Druck, also 700 bar.
Kurzer Exkurs: Bei einer der jüngsten Ausgaben unserer Online-Konferenz electrive LIVE hatte GP-Joule-Manager Olaf Duden berichtet, dass er auch bei Nutzfahrzeugen einen Trend zu 700 bar sehe – bisher sind bei schweren Fahrzeugen 350 bar Standard. Das Modell von Honda und Isuzu kann mit 700 bar die 56 Kilogramm Wasserstoff jedoch in kleineren Tanks speichern als mit 350 bar Druck.
Für den Antrieb sorgt ein 320 kW starker Synchronmotor – dabei handelt es sich laut dem Datenblatt um die Nennleistung, die Spitzenleistung dürfte also etwas höher liegen. Die Reichweite wird mit über 800 Kilometern angegeben, allerdings im „Isuzu-Validierungsmodus“.
Bei der verbauten Puffer-Batterie handelt es sich um einen Lithium-Ionen-Akku. Der Truck verfügt auch über zwei CHAdeMO-Ports, die allerdings als „externer Stromausgang“ gedacht sind. Die „maximale Stromversorgung“ wird mit 530 kWh angegeben – ob das 1:1 der verbauten Batteriekapazität entspricht, wird allerdings nicht eindeutig genannt. Bei dem externen Strombezug könnte neben Strom aus der Batterie auch im Stand Energie aus den vier Brennstoffzellen-Stacks genutzt werden.
Beim Fahrzeug selbst handelt es sich um eine Lowdeck 8×4-Lkw-Konfiguration, „eine typische Konfiguration für Lkw für den Überlandtransport“, so die Japaner. Der Lkw ist 11,98 Meter lang, 2,49 Meter breit und 3,77 Meter hoch. Leergewicht oder Nutzlast werden nicht angegeben, nur das Gesamtgewicht des Fahrzeugs von 25 Tonnen.
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