VW soll Produktionshochlauf des ID.2 erst für Mai 2026 planen

Volkswagen will offenbar erst im Mai 2026 die Produktion des ID.2 auf nennenswerte Stückzahlen hochfahren. Einen Ausblick auf den E-Kleinwagen in Polo-Größe, für den ein Basis-Listenpreis von knapp 25.000 Euro angestrebt wird, hatte VW im März 2023 gewährt. (Update am Artikelende)

Bild: Volkswagen

Wie „Auto Motor und Sport“ unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, müssen VW-Kunden noch fast zweieinhalb Jahre warten, bis der ID.2 in nennenswerten Stückzahlen ausgeliefert wird. Das Modell soll der erste Elektro-Volkswagen sein, der in der Basisversion für unter 25.000 Euro angeboten wird. Einen Vorgeschmack auf das Modell lieferte der Hersteller vergangenes Frühjahr mit der Studie ID.2all.

Laut der oben genannten Quelle soll die Produktion des Kleinwagens erst im Mai 2026 hochgefahren werden, wobei das Auto schon im Herbst 2025 vorgestellt werde. Der Preis für die Basisversion soll nach Informationen der „Auto, Motor, Sport“ in jedem Fall unter der Grenze von 25.000 Euro bleiben, allerdings nur knapp.

„Als wir den Preis definiert haben, basierte das nicht auf Wunschdenken. Wir haben klare Maßnahmen auch auf Batterieebene definiert, damit wir den Preis auch erreichen“, wird VW­-Entwicklungsvorstand Kai Grünitz in dem Artikel zitiert. Ursprünglich sollte der ID.2 sogar weniger als 24.000 Euro kosten, davon ist jedoch keine Rede mehr. Inzwischen sind die Rohstoffpreise deutlich gestiegen, hinzu kommt die Inflation. „Die Randbedingungen ändern sich beinahe wöchentlich, das ist richtig“, so Grünitz. „Das muss man adaptieren.“

Da die kommende Emissionsnorm EU7 weniger scharf ausfällt als gedacht, werden Kleinwagen mit Verbrennungsmotoren zudem weiter auf dem Markt bleiben, die deutlich günstiger sind als der ID.2. Sogar der VW Polo aus dem eigenen Haus sei in der Basisversion aktuell deutlich günstiger schon ab 21.590 Euro zu haben, heißt es in dem Bericht weiter. Ebenfalls ein Problem habe der ID.2 damit, dass die Konkurrenz deutlich früher auf den Markt kommt – vor allem natürlich aus China, aber auch aus Europa: Citroën nimmt bereits Bestellungen für den als Stadtauto positionierten ë-C3 an (ab 23.300 Euro), Renault will schon Ende 2024 mit dem R5 starten, der rund 25.000 Euro kosten soll. Und für 2025 ist der elektrische Twingo für unter 20.000 Euro angekündigt.

Um künftig ebenfalls einen Elektro-Kleinwagen zum Basispreis von unter 20.000 Euro anbieten zu können, erwägt VW beim ID.1 übrigens eine Kooperation mit einem Wettbewerber. Erste Gespräche soll es bereits gegeben haben – und zwar mit Renault. Über eine gemeinsame Entwicklung und Produktion sollen die Kosten gedrückt werden, schrieb das „Handelsblatt“ im Dezember unter Berufung auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Auf welcher Technik die E-Kleinwagen einer möglichen Kooperation basieren sollen, wurde in dem „Handelsblatt“-Artikel nur in einem Satz erwähnt: „Den Insidern zufolge soll VW an der Twingo-Technik interessiert sein.“ Für den ID.2 und seine Ableger will VW eine vereinfachte Version des MEB nutzen, zum Teil „MEB Entry“ oder „MEB Small“ genannt. 

Parallel will Volkswagen auch in China den Weg für erschwingliche E-Kleinwagen ebnen. Ende November bestätigten die Wolfsburger, an einer neuen, vom MEB abgeleiteten China-Plattform zu arbeiten. Wann genau die ersten entsprechenden Modelle auf den Markt kommen sollen und wie teuer diese werden, gab VW in der Mitteilung nicht an. Das „Handelsblatt“ berichtete aber ebenfalls im November über vier zusätzliche China-Elektromodelle in einer Preisspanne von umgerechnet 18.000 bis 22.000 Euro, die ab 2026 auf den Markt kommen sollen.

Update 09.01.2024: VW dementiert, dass es bei der Einführung des ID.2 zu Verschiebungen kommt. Nachdem „Auto Motor und Sport“ vor einigen Tagen unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet (siehe oben) hatte, dass VW die Produktion des ID.2 erst ab Mai 2026 auf nennenswerte Stückzahlen hochfahren wolle, sagte Entwicklungsvorstand Kai Grünitz am Rande einer Volkswagen-Pressekonferenz auf der CES gegenüber der „Automobilwoche“, dass das Modell voll im Zeitplan liege und der Produktionsstart wie avisiert für Anfang 2026 geplant sei. „Entgegen anderslautender Medienberichte gibt es keine Verschiebung bei der Serienversion des Showcars ID. 2all“.

Genau genommen hatte die „AMS“ auch nicht behauptet, dass sich die Produktion des ID.2 verzögern soll, der Produktionsbeginn Anfang 2026 wurde nicht in Frage gestellt – nur der Hochlauf zu höheren Stückzahlen soll den Informationen zufolge im Mai erfolgen.

Den Wolfsburgern scheint es aber wichtig zu sein, Gerüchte um eine angebliche Verzögerung aus der Welt zu räumen. Die Presseabteilung von Volkswagen erklärte zudemauf Anfrage der „Automobilwoche“: „Die Serienversion des Showcars ID. 2all wird wie geplant Ende 2025 vorgestellt und kommt 2026 zu Preisen ab unter 25.000 Euro auf den Markt. Ebenfalls 2026 werden die Serienversionen des ID. 2all SUV sowie des ID. GTI Concept vorgestellt.“

lifepr.de, automobilwoche.de (Update)

8 Kommentare

zu „VW soll Produktionshochlauf des ID.2 erst für Mai 2026 planen“
Gregor
03.01.2024 um 14:25
Die Basisversion kommt bestimmt mit dem kleinsten Miniakku, den VW im Regal beim chin. Zulieferer gefunden hat. Die Leute die dort arbeiten, tun mir echt leid.
Christian
03.01.2024 um 20:09
38 kWh netto LFP von PowerCo
Musicman
03.01.2024 um 16:02
Ich wünsche, dass VW bis dahin keinen einzigen Verbrenner mehr verkauft. Mal sehen ob man dann einen Zahn zulegt. Gute Nacht VW, ich wünsche einen geruhsamen Schlaf.
Nik
03.01.2024 um 16:04
Mai 26? Dann können sie es gleich ganz lassen. Wolfsburg wird zu Detroit.
Birne
03.01.2024 um 16:46
Man hofft auf Verlegung von 2025 auf 2024…VW geht aber in die zeitlich falsche Richtung. Mitte 2026? Womöglich dann erst die TopVersion? Und die echte 25k€ Version 2027!?? Man o man.Stellantis, Renault, China xy und womöglich Tesla fahren schon mal voraus
Stefan
03.01.2024 um 19:20
Das Land Niedersachsen sollte seine 20% Anteile an VW abstoßen, solange es noch was dafür gibt. In 5 Jahren muss VW mit Steuergeldern "gerettet" werden, wenn die so weiter machen...
R.Brand
03.01.2024 um 22:38
Nee danke. Ich kauf mir einen Verbrenner.
Hans-Peter
04.01.2024 um 13:22
VW ist sie jetzt schon tot oder Basteln sie noch? Spaß beiseite, der Kleine ist zu teuer zu spät und alle Anderen sind schon auf dem Markt. So funktioniert das nicht, Heute muss jedes Jahr mindestens ein neues Modell oder ein Upgrade gemacht werden, das ist wie bei Telefonen, wer zu spät kommt den bestraft das Leben. Niemand will auf irgend etwas warten. Aber besser überbezahlte Manager als neue Autos. Die Steuergelder werden es richten.

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