BMW baut ab 2027 in München nur noch E-Autos
Insgesamt wird es das zweite reine Elektro-Werk der Münchner sein, die im Bau befindliche Fabrik im ungarischen Debrecen wird von Anfang an nur Elektroautos bauen – die Inbetriebnahme mit einem Modell der „Neuen Klasse“ ist für das Jahr 2025 geplant. Das Münchner Stammwerk wird dann aber der erste bestehende BMW-Standort, der komplett umgestellt wird.
In München wird seit 2021 mit dem i4 bereits ein reines Elektroauto gebaut, dieses basiert aber noch auf der Multi-Energy-Plattform CLAR. Auf dieser Basis werden in München auch die 3er Limousine, der 3er Touring, die M-Ableger dieser beiden Modelle und das Verbrenner-Pendant zum i4, das 4er Gran Coupé gebaut. Von den 3er-Modellen gibt es auch zwei PHEV-Varianten. Laut BMW verfügt bereits heute „jedes zweite der täglich produzierten Fahrzeuge über einen vollelektrischen Antrieb“.
„Wir investieren hier 650 Millionen Euro und werden damit bereits ab Ende 2027 ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge in unserem Stammwerk produzieren“, erklärt Produktionsvorstand Milan Nedeljković in einer aktuellen Mitteilung des Autokonzerns. Die Produktion von Elektroautos der „Neuen Klasse“ wird im Werk München wie berichtet 2026 zunächst parallel zur Fertigung der aktuellen Modelle anlaufen. Ab Ende 2027 sollen dort dann nur noch reine Stromer vom Band laufen. Einen Ausblick auf das für 2026 aus München geplante Modell hat die IAA-Studie BMW Vision Neue Klasse im vergangenen September gegeben.
Wie das „Handelsblatt“ schreibt, geht BMW davon aus, dass die Elektrolimousinen der „Neuen Klasse“ das Werk ab Ende 2027 voll auslasten werden. „Die Fahrzeuge sind in der Erprobung, wir sind voll im Zeitplan“, versichert Projektleiter Mike Reichelt. Die rund 8.000 Beschäftigten im Werk sollen bis dahin komplett auf die Fertigung von Elektroautos umgeschult sein. Derzeit können in München bis zu 200.000 Autos pro Jahr gebaut werden.
Vor einigen Monaten hatte BMW in seinem Stammwerk bereits die Produktion von Verbrennungsmotoren beendet. Mit der nun verkündeten Entscheidung steht fest: Nach 75 Jahren wird die Ära der Verbrenner-Autos aus München in drei Jahren enden. „Hier bei uns in München schlägt das Herz von BMW. Das Werk München ist innovativ und wandlungsfähig. Wie schon in den 1960er Jahren legt wieder eine Neue Klasse den Grundstein dafür, dass sich unser Werk neu erfindet“, sagt Peter Weber, Leiter des Werks München. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir – beginnend mit der Limousine der Neuen Klasse – das Werk München in die vollelektrische Zukunft führen dürfen.“
2023 hat die BMW Group 376.183 vollelektrische Fahrzeuge abgesetzt, 74,4 Prozent mehr als 2022. Der Elektro-Anteil am Gesamtabsatz lag bei 14,7 Prozent – umgekehrt hatten noch knapp 85 Prozent einen Verbrennungsmotor an Bord. 2024 sollen es 20 Prozent, 2025 bereits 25 Prozent E-Anteil sein.
Neben Debrecen und München wird BMW Autos auf Basis der „Neuen Klasse“ auch in Shenyang in China und San Luis Potosí in Mexiko bauen. Ob das vorerst nur für die lokalen Märkte oder auch den weltweiten Export der Fall sein wird, ist noch nicht bekannt.
0 Kommentare