Wie sich die „electrification journey“ einer großen Flotte steuern lässt – Steffen Krautwasser, SAP SE
Im Gepäck hat Krautwasser weitere interessante Zahlen: So sind in der Konzernflotte von SAP inzwischen 3.100 reine Elektroautos und 4.500 Plug-in-Hybride integriert. 1.200 Ladepunkte strebt das Unternehmen zurzeit an seinen Standorten an, rund 2.000 sind bei Mitarbeitern daheim installiert. Die Bestellungen von BEV lagen 2020 noch bei sieben und 2023 bereits bei 32 Prozent. Bisher alles auf freiwilliger Basis. Ab 2025 werden Krautwasser und sein Team auf Anweisung des Executive Board dann nur noch emissionsfreie Fahrzeuge bestellen. Gemäß der üblichen Verweildauer in der Flotte rechnet der SAP-Fuhrparkchef damit, dass ab 2030 dann die letzten Verbrenner und PHEV ausgemustert sind.
Krautwasser berichtet, wie der Software-Konzern vor zehn Jahren anfing, mit E-Autos zu experimentieren. Plug-in-Hybride bezeichnet er als sinnvolle Übergangstechnologie, die etliche Mitarbeiter an die E-Mobilität herangeführt habe. „Wir haben uns intern viel mit Modellen und Ladeinfrastruktur beschäftigt, inzwischen glaube ich, dass Change Communication das größte Thema ist.“ Es gebe im Unternehmen viele Neustarter in Sachen E-Mobilität, „die wollen sich nicht mir Ladekurven beschäftigen, sondern nur von A nach B kommen“. Um die Leute mitzunehmen sei viel Kommunikation gefragt.
Außerdem rückt Krautwasser die Kosten in den Fokus, schließlich werde verlangt, dass man profitabel agiere. „Da wir früh begonnen haben, können wir Vergleichswerte heranziehen. Daher können wir sagen: Elektroautos sind nicht nur ein Nachhaltigkeits- sondern ein Business-Case.“ Die höheren Anschaffungskosten werden durch niedrigere Betriebskosten aufgefangen. Allerdings bleibt die Kalkulation dynamisch: „Die Förderung ist weggefallen. Steuervorteile werden früher oder später wegfallen. Und wie sich die Kosten bei Unfällen entwickeln, müssen wir noch abwarten.“
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