Lightyear gibt wohl Solarauto-Pläne auf

Das niederländische Startup Lightyear hat seine Solarauto-Pläne offenbar aufgegeben. In einer aktuellen Mitteilung kündigt Lightyear einen Führungswechsel an, um den Schwerpunkt auf die Einführung von On-Board-Solarladesystemen für die Autoindustrie zu legen.

Bild: Lightyear

Bereits im Oktober 2023 hatte sich der Kurswechsel angedeutet. Der damalige CEO Lex Hoefsloot gab seinerzeit an, dass man die Pläne für die Produktion des Lightyear 2 pausiere und stattdessen der Herstellung von Solarmodulen für Elektroautos anderer Hersteller Priorität einräume. Aber es wurde zugleich bekräftigt, dass Lightyear weiterhin mit mehreren potenziellen Partnern Gespräche zur Einführung des günstigeren Solarauto-Modells Lightyear 2 führt.

In der aktuellen Mitteilung wird der Lightyear 2 aber mit keinem Wort erwähnt. Auf der Lightyear-Website ist er allerdings noch zu finden

Dafür steht fest, dass Mitgründer Hoefsloot nicht mehr CEO ist. Er bleibt zwar der Firma erhalten, „um einen reibungslosen Übergang in der kommenden Zeit zu unterstützen und sich auf das längerfristige Potenzial des Unternehmens zu konzentrieren“. Dafür wurde die bisherige Chefin des Solar-Produkts (Head of Product Solar), Bonna Newman, zum neuen CEO ernannt. Ihr wird mit Marnix Borghouts ein erfahrener CFO zur Seite gestellt.

Gerade die Personalie Newman gibt einen Eindruck von der künftigen Ausrichtung, was Lightyear auch selbst bestätigt. Newman habe „außergewöhnliche Erfahrung im Solar- und fahrzeugintegrierten PV-Bereich“. „Da Lightyear nun bestrebt ist, seine innovative On-Board-Solarladesystemtechnologie dem gesamten Pkw-Markt anzubieten, werden ihr Netzwerk, ihr Wissen und ihre Expertise für die Maximierung der Wirkung wertvoll sein“, so das Unternehmen wörtlich.

Lightyear hatte Anfang des Jahres 2022 die gerade erst angelaufene Serienproduktion seines Debütmodells Lightyear 0 wegen Finanzproblemen überraschend eingestellt. Kurz danach musste das Unternehmen Insolvenz anmelden und konnte nur dank einer Finanzspritze einer Gruppe treuer Investoren im April 2023 einen Neustart in reduziertem Umfang wagen – damals wurde der Fokus auf die Serienreife des Volumenmodells Lightyear 2 gelegt. Jetzt sind es also offenbar die speziellen Ladesysteme mit Solar-Unterstützung.

„Lightyear hat gezeigt, wie hocheffiziente Elektrofahrzeuge in Kombination mit integrierter Solarenergie die Energiewende beschleunigen und der Welt zugute kommen werden“, sagt Neu-CEO Newman. „Lightyear hat den Grundstein für eine neue Ära der solarbetriebenen Mobilität gelegt. Ich freue mich darauf, unser großartiges Team mit der Automobilindustrie zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass die beste Bord-Solartechnologie für alle verfügbar ist.“

„Ich habe großes Vertrauen in die Führung von Bonna und Marnix, ihre kombinierten Fähigkeiten sind genau das, was das Unternehmen jetzt braucht“, sagt der abgesetzte CEO Hoefsloot. „Ich bin zuversichtlich, dass sie dieses Unternehmen zu neuen Höhen führen werden. Da Lightyear immer ausgereifter wird und sich der Skalierung der Bord-Solartechnologie zuwendet, kann ich meine Fähigkeiten am besten in einer anderen Rolle innerhalb des Unternehmens einsetzen.“ 

lightyear.one

1 Kommentar

zu „Lightyear gibt wohl Solarauto-Pläne auf“
Robert
17.01.2024 um 16:22
"Schwerpunkt auf die Einführung von On-Board-Solarladesystemen für die Autoindustrie zu legen" hat nicht Sono-Motors genau das gleiche gemacht nachdem der Sion beerdigt wurde?

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