Sixt nimmt Stellantis bis zu 250.000 Fahrzeuge ab – auch Elektroautos
Wie beide Unternehmen mitteilen, hat die bis 2026 reichende Vereinbarung einen Gesamtwert von mehreren Milliarden Euro. Erste Auslieferungen „in signifikantem Umfang“ sollen noch im ersten Quartal 2024 erfolgen und sich dann über den weiteren Jahresverlauf erstrecken. Die Lieferungen an Sixt sollen nach Angaben der Partner sämtliche Antriebsarten – einschließlich vollelektrischer Autos – und verschiedene Fahrzeugklassen, von Stadtautos über SUVs bis hin zu Fahrzeugen aus dem Van- und Truck-Segment umfassen.
Wichtig ist, dass Sixt die 250.000 Autos abrufen kann, aber nicht in Gänze muss. Es handelt sich also um eine Rahmenvereinbarung. Zu Stellantis gehören bekanntlich Marken wie Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, Dodge, DS Automobiles, Fiat, Jeep, Lancia, Opel, Peugeot, Ram, Vauxhall oder Maserati. Wie das „Manager Magazin“ berichtet, will Sixt aber über den Stellantis-Deal hinaus breit aufgestellt bleiben: „Wir planen nicht, Stellantis-Fahrzeuge als Alternative zu kaufen, sondern als Ergänzung zu den Fahrzeugen anderer Hersteller“, wird ein Unternehmenssprecher zitiert. Die Flotte bestehe weiterhin aus vielen Fahrzeugen anderer Hersteller – mit einem hohen Anteil von BMW, Mercedes-Benz und Audi.
Dafür, dass auch viele emissionsarme oder -freie Fahrzeuge an Sixt geliefert werden sollen, spricht die Tatsache, dass in beiden Unternehmensmitteilungen die jeweiligen Dekarbonisierungs-Ambitionen hervorgehoben werden. Stellantis zielt darauf ab, bis 2030 in Europa zu 100 Prozent vollelektrische Pkw und in den Vereinigten Staaten zu 50 Prozent vollelektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge abzusetzen. Der Autovermieter aus Pullach hält an seinem bereits 2022 ausgegebenen Ziel fest, bis zum Ende des Jahrzehnts 70 bis 90 Prozent seiner Flotte zu elektrifizieren. „Dieser Anspruch ist ein entscheidender Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von Sixt“, heißt es aus der Pullacher Unternehmenszentrale. Diese Strategie umfasse darüber hinaus Investitionen in die eigene Ladeinfrastruktur und den weitergehenden Ausbau der Sixt-App zu einem Ökosystem für nachhaltige Mobilitätsangebote – „einschließlich des Zugangs zu Hunderttausenden von öffentlichen Ladepunkten sowie die Reduktion der CO2-Emissionen an den eigenen Stationen und Standorten so schnell und so weit wie möglich“, heißt es.
Einem im Dezember veröffentlichten Artikel von „Focus Online“ zufolge fahren aktuell rund sechs Prozent aller Autos in der Flotte von Sixt elektrisch. Das Nachrichtenportal berichtete seinerzeit, dass Sixt seine Elektroautos von Tesla ausmustere. Dabei soll die Restwert-Problematik bei den E-Autos des US-Herstellers eine besondere Rolle spielen. In Deutschland hatte Sixt das Tesla Model 3 und Model Y erst 2022 an einigen Standorten in Deutschland in seine Flotte integriert. Wie viele Teslas aktuell bei Sixt in Betrieb sind, ist offiziell nicht bekannt. Es sollen weltweit aber deutlich unter 5.000 Fahrzeuge sein.
Zu dem Deal mit Stellantis äußert sich Konstantin Sixt, Co-CEO des gleichnamigen Autovermieters wie folgt: „Wir freuen uns sehr darauf, eine große Zahl an aufregenden Fahrzeugen ikonischer Stellantis-Marken in unserer Flotte willkommen zu heißen. (…) Nachdem wir in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 bereits signifikant gewachsen sind mit einem weltweiten Umsatzplus von fast 20 Prozent, können wir unsere Wachstumsstrategie ‚Expect Better‘ dank unserer Vereinbarung mit Stellantis künftig beschleunigt vorantreiben. Dieser Anspruch gilt für Europa ebenso wie für die USA, den größten Vermietmarkt der Welt und wichtigsten Wachstumsmarkt für Sixt.“
Über die Liefervereinbarung hinaus wollen Sixt und Stellantis potenzielle weitere Kooperationsmöglichkeiten in verschiedenen Regionen der Welt ausloten, darunter im Bereich Telemetrie und Data-as-a-Service
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