Maserati stoppt Arbeiten an E-Limousine
Zunächst aber zum Quattroporte Folgore: Wie ein Sprecher der Stellantis-Marke gegenüber „Automotive News“ erklärte, sei dieser Schritt aufgrund „der Notwendigkeit, kein Risiko hinsichtlich der Leistungsfähigkeit des neuen Autos“ erfolgt. Zunächst hatte die Zeitung „Corriere della Sera“ über die Maserati-interne Entscheidung berichtet. Diese ist aber wohl erst vor Kurzem getroffen worden: Noch im Dezember hatte Markenchef Davide Grasso in einem Interview angekündigt, dass der Nachfolger des Quattroporte vollelektrisch werde und Anfang 2025 vorgestellt werden solle.
Laut italienischen Medien steht nun aber das gesamte Geschäftsmodell für die E-Limousine in Frage. Maserati habe die Zulieferer aufgefordert, ihre Preise um sechs Prozent zu senken, nachdem die Marke 2023 bereits eine ähnliche Senkung gefordert hatte. Eine Reaktion der Zulieferer ist aber noch nicht bekannt.
In den Berichten wird auch nicht genannt, auf welcher Plattform der rein elektrische Quattroporte-Nachfolger stehen soll. Die aktuelle Verbrenner-Generation ist seit 2013 auf dem Markt und wird derzeit nur noch mit einer Antriebsvariante angeboten. Für große Modelle im E-Segment führt Stellantis eigentlich die STLA Large ein, die für Fahrzeuge bis 5,13 Metern Länge gedacht ist. Der aktuelle Quattroporte ist jedoch 5,26 Meter lang. Und bei der Übernahme einer Konzern-Plattform müsste Maserati wohl nicht selbst mit Zulieferern verhandeln.
Laut Automotive News gibt es auch bei Maseratis Batterie-elektrischen Folgore-Versionen des GranTurismo und Grecale Verzögerungen. Deren für 2023 geplante Markteinführung sei auf dieses Jahr verschoben worden. Laut dem Sprecher seien die ersten Auslieferungen des elektrischen GranTursimo inzwischen auf dem Weg, die ersten Exemplare des Elektro-SUV Grecale sollen im zweiten Quartal 2024 an die Kunden gehen. Bis 2030 soll Maserati zur reinen E-Marke werden, bis 2025 soll es von jedem Modell eine Elektro-Version geben. Zumindest das letztgenannte Ziel wackelt mit den aktuellen Informationen zum Quattroporte-Nachfolger.
Unterdessen wird Stellantis wegen schwacher Nachfrage vom 12. Februar bis zum 3. März rund 2.250 Mitarbeiter seines Werks in Mirafiori bei Turin in die Kurzarbeit schicken. Dies betrifft laut einem Unternehmenssprecher 1.250 Arbeiter, die den elektrischen Fiat 500 produzieren, und weitere 1.000, die Maserati-Modelle (größtenteils noch mit Benzinmotoren) herstellen.
Update 26.01.2024: Maserati liefert ein offizielles Update zu seinen Elektroauto-Plänen. Wichtigster Punkt: Die ersten beiden BEV-Modelle GranTurismo Folgore und Grecale Folgore sind in mehreren EU-Staaten nun erhältlich – auch in Deutschland. Die E-Offensive der Italiener, die unter dem Label Maserati Folgore läuft (das italienische Wort für Blitz), soll noch noch 2024 mit dem GranCabrio Folgore weiter Fahrt aufnehmen. Für 2025 plant der italienische Hersteller den MC20 Folgore. 2027 soll ein neues E-SUV folgen und 2028 der Quattroporte Folgore.
autonews.com (Quattroporte), reuters.com (Mirafiori), maserati.com (Update)
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