Mars bringt 300 E-Lkw in Europa auf die Straßen
Konkret startete Mars die Elektrifizierung seiner Transportroute zwischen dem Pet-Nutrition-Fabrik- und Bürostandort in Verden (Niedersachen) und seinem Logistikzentrum in Minden (Nordrhein-Westfalen). Einride stellte Mars dafür zwei Mercedes-Benz eActros 300 sowie zwei Ladesäulen mit insgesamt vier Ladepunkten zur Verfügung, die von Einrides Betriebssystem Saga betrieben werden.
Mit dem Investment eines „mittleren sechsstelligen Euro-Betrags“ sollen pro Jahr rund 400 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart werden. Die Strecke von Verden nach Minden dürfte für den eActros 300 genau passen: Der E-Lkw verfügt in der 300er-Version über drei Batteriepakete mit jeweils 105 kWh, also 315 kWh in Summe. Das soll laut Daimler Truck bei durchschnittlicher Beladung für rund 300 Kilometer Reichweite sorgen. Zwischen Vreden und Minden sind es einfach 91 Kilometer, eine Tour umfasst also rund 180 Kilometer. Allerdings verfügen beide Standorte über Ladesäulen, somit kann bei Bedarf auch schon nach der Hälfte der Tour nachgeladen werden. Ab Oktober 2024 steigt Mars dann an beiden Standorten auch auf Grünstrom um, womit sich der CO2-Ausstoß für den Betrieb der beiden Fahrzeuge über die gesamte Energiekette hinweg spürbar reduziert.
Die beiden ersten eActros 300 werden zeitnah um weitere Fahrzeuge ergänzt. Noch in diesem Jahr sollen weitere Strecken in Deutschland, Großbritannien und in den Niederlanden folgen. Diese vollständig elektrifizierten Transportabläufe werden durch ein weiteres Pilotprojekt mit autonom betriebenen Fahrzeugen ergänzt, das im Jahr 2025 eingeführt wird, wie es in der Mitteilung von Mars heißt. Ob es sich dabei auch rein um den schweren E-Lkw von Daimler Truck handeln wird, geht aus der Mitteilung nicht hervor, dort ist nur von „300 E-Lkw“ die Rede. Es könnten je nach Bedarf also auch leichtere Fahrzeuge oder Modelle anderer Hersteller zum Einsatz kommen – Einride bezieht die Lkw von zahlreichen Herstellern.
Einride vertreibt beförderte Frachtkapazität
Einride setzt auf ein Frachtkapazitäts-as-a-Service-Angebot (FaaS). Das Unternehmen vertreibt also nicht die Fahrzeuge, sondern die beförderte Frachtkapazität. Hierfür nutzen die Schweden „vernetzte Elektrofahrzeuge führender OEM“, autonome Fahrzeuge und Einride Smartcharger, die alle mit dem firmeneigenen Betriebssystem Einride Sage verwaltet werden, um mit datengetriebenen Erkenntnissen und Echtzeit-Updates die Routen, Ladepläne und Energieverbräuche zu optimieren. Damit sollen am Ende die Transportkosten sinken – und die Umweltbelastung.
Durch die Umstellung auf die 300 E-Lkw erwartet Mars nach eigenen Angaben eine jährliche Reduzierung der CO2-Emissionen von 20.000 Tonnen, das entspricht einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen der Mars Logistik in Europa um etwa zehn Prozent pro Jahr.
„Die Kooperation mit Einride zeigt, wie wir mit Partnern eng zusammenarbeiten und unsere gemeinsame Kraft nutzen, um schon heute Veränderungen für eine nachhaltigere Zukunft voranzutreiben“, sagt Barry Parkin, Chief Procurement and Sustainability Officer bei Mars. „Dieses Investment ist ein Beispiel dafür, wie wir über die Verbesserung und Optimierung der Logistik die in der Mars Net Zero Roadmap beschriebenen Maßnahmen umsetzen.“
Björn Schlenker, Mars Market Supply Chain Director Deutschland, ergänzt: „Transformation braucht strategische Partnerschaften wie unsere Kooperation mit Einride. Wir treiben den Ausbau der klimafreundlichen Logistik voran und binden Einride eng ein, um weitere Strecken zu elektrifizieren, wie zum Beispiel die Route zu unserer Schokoladenfabrik in Viersen. Die Mars-Einride-Kooperation in Deutschland ist ein großer Schritt und der Anfang unseres groß angelegten Plans in den nächsten Jahren.“
„Diese Partnerschaft zeigt exemplarisch, wie Mars sich eben dafür einsetzt und aktiv handelt“, sagt Robert Ziegler, General Manager Europe bei Einride. „Gemeinsam führen wir ein intelligentes Frachtsystem ein, das Emissionen reduziert, die Effizienz steigert und ein Bekenntnis zur Nachhaltigkeit im großen Maßstab zeigt.“
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