Südkorea: Kia-Werk nach Umbau bereit für E-Auto-Produktion

Kia wird im Februar nach einer achtmonatigen Umbauphase die Produktion in seinem bestehenden südkoreanischen Werk in Gwangmyeong wieder aufnehmen. Die Fertigungsstätte wurde in der Pause auf den Bau künftiger Elektromodelle vorbereitet.

Bild: Kia

Dass die Bänder in dem 1973 gegründeten Fahrzeugwerk im Februar wieder hochgefahren werden, bestätigte die Hyundai Motor Group gegenüber dem „Korea Herald“. Die dortige Umbaupause war im Mai 2023 bekannt geworden. Insidern zufolge sollen in Gwangmyeong künftig neue Elektromodelle mit einer Jahreskapazität von 150.000 Einheiten gebaut werden, darunter der EV3 und der EV4. Außerdem soll in dem Kia-Werk der EV9 vom Band laufen.

Wir erinnern uns: Den EV3 und den EV4 hatte Kia im Oktober 2023 in Form von Studien angekündigt. Bei Ersterem handelt es sich um ein elektrisches Kompakt-SUV, bei Letzterem um eine Elektro-Limousine der Mittelklasse. Beide sind unterhalb des bekannten EV6 positioniert. Flankiert von dem ebenfalls im Oktober enthüllten Serienmodell EV5 will Kia mit den kleineren Stromern den Elektroauto-Markt zu Preisen zwischen 35.000 und 50.000 US-Dollar abdecken.

Doch zurück zur E-Roadmap der Südkoreaner: Der Mutterkonzern Hyundai Motor Group hatte im April 2023 umfangreiche Investmentpläne vorgestellt, um bis 2030 zu den führenden drei Elektroauto-Herstellern weltweit zu gehören. Dazu will der Konzern insgesamt bis zu 24 Billionen Won (umgerechnet rund 16,6 Milliarden Euro) investieren, um Produktion und Exporte zu steigern. Die Gruppe mit den Marken Hyundai Motor, Kia und dem Zulieferer Hyundai Mobis strebt konkret an, insgesamt 31 Elektromodelle anzubieten, wobei ein großer Teil der Batterie-elektrischen Autos in Südkorea gebaut werden soll.

Ein Teil der angekündigten 24 Billionen Won soll auch in die Entwicklung einer neuen E-Plattform fließen. Für die Elektro-Pkw heißt die Plattform eM und dürfte 2025 debütieren. Die eM-Plattform soll laut einer früheren Ankündigung Elektroautos „in allen Segmenten“ als Basis dienen (also vom Kleinwagen bis hin zu fünf Meter langen Limousinen und SUV) und eine um 50 Prozent höhere Reichweite bieten als aktuelle E-Autos des Konzerns. Gemessen an den E-GMP-Fahrzeugen Ioniq 5 und Ioniq 6 würde das rund 750 Kilometer bei dem Mittelklasse-Crossover und 900 Kilometer bei der Mittelklasse-Limousine bedeuten – ausgehend von den WLTP-Reichweiten von derzeit 507 bzw. 610 Kilometern.

Um die Ziele zu erreichen, muss die Hyundai-Gruppe ihren Output stark erhöhen. Für Hyundai-Stromer entsteht derzeit ein reines Elektroauto-Werk mit einer Jahreskapazität von 150.000 E-Autos im südkoreanischen Ulsan. Es wird sich bei dem Neubau um das erste neue Werk von Hyundai im Inland seit 29 Jahren handeln. Die letzte Einweihung einer Produktionsstätte (die in Asan) datiert von 1996.

Im Frühjahr hatte zudem Kia angekündigt, den Bau eines neuen Werks für die Produktion von elektrischen „Purpose Built Vehicles“ (PBV) anzugehen. Auch dieses soll in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit einer Jahreskapazität von 150.000 Stromern in Betrieb gehen. Die PBV-Fabrik wird auf dem Gelände des bestehenden Kia-Werks Hwaseong in der Provinz Gyeonggi gebaut. 

koreaherald.com

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