Projektabschluss: Berlin zählt 825 Laternen-Ladepunkte
Ursprünglich waren für Berlin bis zu 1.000 der Laternen-Ladepunkte für E-Autos angekündigt. Bei 825 ist nun Schluss mit dem Aufbau. Ob auch jenseits des „ElMobileBerlin“-Projekts weitere Laternen-Lader geplant sind, gibt die Senatsverwaltung in ihrer begleitenden Mitteilung nicht an. Die innerhalb von eineinhalb Jahren installierten 825 Lader verteilen sich auf Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf, Treptow-Köpenick, Reinickendorf und Spandau. An der Adamstraße 27/28 wurde dieser Tage der letzte Laternenladepunkt in Anwesenheit von Verkehrssenatorin Manja Schreiner offiziell eingeweiht.
Kurz zur Einordnung: Shell-Tochter Ubitricity gewann im Frühjahr 2022 die öffentliche Ausschreibung zur Installation von mindestens 200 Laternenladepunkten in Berlin. Dieser Auftrag war Teil der erneuten Ausschreibung über 1.000 Ladepunkte im November 2020, nachdem die erste Ausschreibung wie erwähnt gescheitert war. Das Vorhaben wurde im Rahmen des Sofortprogramms Saubere Luft öffentlich gefördert. Gemäß dessen Verlängerung (Projektschluss war eigentlich Ende 2022) konnten bis Ende 2023 bis zu 800 weitere – also insgesamt bis zu 1.000 Laternenladepunkte – aufgestellt werden, allen voran in den Außenbezirken Berlins. Das gesamte Projekt firmiert unter dem oben bereits erwähnten Forschungstitel EIMobileBerlin.
Um die Beschaffung, Errichtung und den Betrieb der Laternenlader kümmerte sich Ubitricity. Die Shell-Tochter setzte dabei auf ihren Ladepunkt „Heinz“, der 3,7 kW liefert und zusammen mit Ebee explizit für den deutschen Markt entwickelt wurde. Laut einem früheren Bericht der „Berliner Zeitung“ belief sich der Auftragswert auf bis zu sieben Millionen Euro. Der Rollout sollte ursprünglich im zweiten Quartal 2022 starten. Der erste Laternen-Lader wurde aber erst im Juli 2022 eingeweiht. Die Anfangsphase verlief daraufhin ebenfalls schleppend. Mitte Januar 2023 waren der „Berliner Zeitung“ zufolge erst 58 Exemplare installiert. Danach beschleunigte sich der Aufbau aber zusehends.
Die Projektinitiatoren erhoffen sich nun Daten zur Wirtschaftlichkeit und Anwendungsfreundlichkeit von Laternen-Ladelösungen in großer Stückzahl. „Wenn wir die Dekarbonisierung des Verkehrs schaffen wollen, sind wir darauf angewiesen, dass möglichst viele Autofahrer auf ihren Benziner verzichten und auf E-Autos umsteigen. Das wird uns nur gelingen, wenn wir ausreichend Ladepunkte auf Berliner Straßen und Plätzen zur Verfügung stellen. Die Laternenladepunkte ergänzen die Ladeinfrastruktur des bereits 2015 als Vorreiter gestarteten Berliner Modells“, so Senatorin Schreiner.
Insgesamt kommt Berlin nun auf rund 2.360 öffentliche Ladepunkte, fast doppelt so viele wie vor einem Jahr. Zählt man die öffentlich zugänglichen Ladepunkte etwa auf Kundenparkplätzen oder an Tankstellen hinzu wächst das städtische Netz auf mehr als 3.500 Ladepunkte an. Daneben hat laut der Senatsverwaltung im vergangenen Jahr auch die Zahl privater Ladepunkte in Berlin deutlich zugelegt – auf über 20.000 Stück. Und: „Natürlich geht der Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter. Aktuell befinden sich viele hundert weitere Ladestandorte von Berliner Stadtwerken und privaten Betreibern im Antrags- und Genehmigungsverfahren“, heißt es.
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