EU genehmigt China-JV für Schnellladenetz von Mercedes und BMW
Im Wortlaut heißt es: „Die Kommission kam zu dem Schluss, dass das Vorhaben angesichts der begrenzten Auswirkungen auf den Europäischen Wirtschaftsraum keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken gibt. Das angemeldete Vorhaben wurde im Rahmen des vereinfachten Fusionskontrollverfahrens geprüft.“
Das Joint Venture, an dem die Mercedes-Benz Group China und BMW Brilliance Automotive jeweils 50 Prozent halten, will bis Ende 2026 ein Ladenetz von mindestens 1.000 Standorten mit insgesamt rund 7.000 Schnellladepunkten aufbauen – und zwar unter „dem Einsatz modernster Ladetechnologien“. Zur genauen Größe der Ladeparks gibt es aber keine Angaben. Die ersten Standorte sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen.
Das Schnellladenetz der beiden Autobauer wird öffentlich zugänglich sein und für alle Fahrzeugmarken zur Verfügung stehen. Kunden von Mercedes-Benz und BMW sollen aber von einer Reihe exklusiver Funktionen wie beispielsweise Plug&Charge und einer Vorab-Reservierung der Ladepunkte profitieren.
Mercedes-Benz hatte seinerseits bereits vor einem Jahr Pläne für den Aufbau eines eigenen HPC-Ladenetzes in Nordamerika, Europa, China und anderen Kernmärkten angekündigt und seither erste Standorte in den genannten Regionen eröffnet. Nach Atlanta (USA), wo Mercedes auf MN8 Energy als Partner für den Aufbau setzt, Chengdu (China) und Foshan (China) war Mannheim bereits der vierte Schnellladepark, den Mercedes-Benz weltweit in Betrieb nahm.
Bis Ende 2024 will der Autobauer sein globales Schnellladenetz auf über 2.000 Ladepunkte ausbauen, davon mehr als 200 in Europa. Bis zum Ende des Jahrzehnts sind weltweit mehr als 2.000 eigene Ladeparks mit über 10.000 Schnellladepunkten geplant.
BMW baut und betreibt unter dem eigenen Label bisher keine öffentlichen Ladestationen. Die Bayern sind am Aufbau von HPC-Netzen lediglich über größere Joint Ventures wie Ionity in Europa und ein im Sommer letzten Jahres von sieben Autokonzernen angestoßenes Großprojekt in den USA beteiligt. Mit dem jetzigen China-Fokus deckt BMW aber zumindest auf diese Weise die drei Kernregionen Europa, USA und China ab.
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