VW verschlankt Markenvorstand / Ulbrich wird China-Entwicklungschef
Die Marke Volkswagen spricht in ihrer Unternehmensmitteilung selbst von einer Verschlankung des Markenvorstands: „Im Ressort New Mobility etablierte Prozesse werden in die Technische Entwicklung integriert“, heißt es wörtlich. Der Volkswagen-Markenvorstand verkleinert sich damit von acht auf sieben Mitglieder. Organisatorisch soll das für „effiziente Strukturen und stärkere Vernetzung“ sorgen. Personell hat es ebenfalls Auswirkungen. Dazu gleich mehr. VW demonstriert mit der Fusion aber auch, dass die neuen Antriebstechnologien immer mehr zum Hauptgeschäft werden.
In der offiziellen Mitteilung wird zwar nicht der Sparzwang als weiterer Grund für die Zusammenlegung genannt, es gibt aber einen Verweis auf das im Dezember vorgestellte „Performance Programm“, das sich VW selbst auferlegt hat. Bei diesem handelt es sich um nicht anderes als ein großes Sparprogramm. „Kai Grünitz führt die New Mobility-Zukunftsthemen und die Technische Entwicklung künftig aus einer Hand. Das ist der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt“, sagt Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen und Mitglied im Konzernvorstand der Volkswagen AG für die Markengruppe Core. „Neue, digitale Technologien werden so noch selbstverständlicherer Teil unserer zukunftsorientierten Fahrzeugentwicklung. Zudem leisten wir mit effizienteren Strukturen und schlankeren Prozessen einen wichtigen Beitrag zum Performance Programm der Marke.“
Unter Grünitz, Vorstand der Marke Volkswagen für Technische Entwicklung (TE), sind laut den Wolfsburgern bereits heute alle Entwicklungsaktivitäten für Zukunftstechnologien und Fahrzeugarchitekturen (MEB und SSP) gebündelt. Künftig würden die technischen Projektleitungen der Baureihen ausschließlich in der TE geführt. „Im Sinne des Performance Programms der Marke trägt diese Weichenstellung dazu bei, die Entwicklungsprozesse in Wolfsburg weiter zu optimieren und die Entwicklungszeiten zu verkürzen“, heißt es. In der Tat gehört die Reduzierung der Modell-Entwicklungsdauer zu den zentralen Anliegen des Herstellers, um wieder wettbewerbsfähiger zu werden.
Für Thomas Ulbrich, der seit 2022 New Mobility-Vorstand war, beginnt durch die Zusammenlegung der Bereiche ab 1. April 2024 ein neues Kapitel im Konzern: Er wird zum Entwicklungschef des Volkswagen-Konzerns in China berufen – und folgt dort auf Marcus Hafkemeyer. In seiner neuen Funktion soll Ulbrich die technologische Lokalisierung des Portfolios weiter vorantreiben. Außerdem wird Ulbrich auch CEO der Volkswagen China Technology Company (VCTC) im ostchinesischen Hefei. Das größte Entwicklungszentrum des Konzerns außerhalb Deutschlands sei die zentrale Entwicklungseinheit der Volkswagen Group China, mit Fokus auf intelligente, vollvernetzte Elektroautos, betont der Hersteller. Bei der VCTC wird unter anderem auch die ersten lokale Elektro-Plattform entwickelt, die ab 2026 Basis für neue Modelle der Marke VW in China sein soll, entwickelt.
„Im Namen des gesamten Teams danke ich Thomas Ulbrich für sein großartiges Engagement für die Marke Volkswagen. Er hat unsere ID.-Elektrobaureihen entscheidend vorangetrieben und auch bei Software und digitaler Vernetzung und den dafür notwendigen Prozessen echte Pionierarbeit geleistet“, betont Marken-CEO Thomas Schäfer. Diese Arbeit trage nun Früchte und wurde vollumfänglich in die Technische Entwicklung übertragen. „Ich freue mich, dass er uns in seiner neuen Rolle in China eng verbunden bleibt und mit seiner Kompetenz zur Entwicklung der Marke VW im größten Automarkt der Welt beitragen wird.“
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