Paris führt höheren „SUV-Parktarif“ für schwere Fahrzeuge ein

In Paris werden die Parkgebühren für schwere Autos ab September verdreifacht. Die neue Regel gilt nur für Fahrzeuge von Besuchern, betrifft aber alle Antriebe. Auch Fahrer von reinen Elektroautos mit mehr als zwei Tonnen Gewicht müssen draufzahlen.

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Bild: unsplash/Connor Houtman

Die Pariser Stadtregierung kündigte bereits im November an, die Parkgebühren für schwere Autos erhöhen und die Stadt damit vor allem für große SUVs unattraktiver machen zu wollen. Der Vorstoß ist denn auch unter der Bezeichnung „SUV-Tarif“ bekannt. Da die Abgrenzung von SUVs gegenüber anderen Modellen aber schwer ist, soll die Bemessung der Parkgebühren über das Fahrzeuggewicht erfolgen.

Dieses Wochenende konnten nun die Bürgerinnen und Bürger der französischen Hauptstadt über diesen Vorschlag abstimmen: Von den 1.374.532 auf den Pariser Wahllisten eingetragenen Personen beteiligten sich 78.121 an der Abstimmung und von diesen votierten 54,55 Prozent für die Einführung eines spezifischen Parktarifs für schwere Autos. Eine knappe Mehrheit also. Obwohl sich nur 5,7 Prozent der Wählerschaft an de Referendum beteiligte, ist der Vorschlag damit angenommen.

Den Sondertarif sollen ausschließlich Besucher bezahlen. Anwohner sind von den erhöhten Tarifen ebenso ausgenommen werden wie Handwerker und Pflegedienste. Greifen soll die Neuregelungen bei Verbrenner- und Hybridmodellen mit einem Gewicht ab 1,6 Tonnen und Elektromodellen ab zwei Tonnen Gewicht. Für diese werden die Parkgebühren ab dem 1. September im Pariser Zentrum von 6 auf 18 Euro pro Stunde und in den Außenbezirken von 4 Euro auf 12 Euro pro Stunde steigen.

Um das Gewicht zu bestimmen, sollen die Nummernschild gescannt werden, die mit dem Modell und Gewicht verknüpft sind. „Wir sind stolz darauf, dass wir in einer Zeit, in der die Umwelt als Quelle allen Übels dargestellt wird, eine eminent umweltfreundliche Frage gestellt haben“, sagte Grünen-Bürgermeisterin Anne Hidalgo nach der Veröffentlichung der Ergebnisse. „Es ist eine Form des Widerstands hier in Paris gegen diese sehr beunruhigende Bewegung.“ Unter Hidalgo wird der Druck auf Autofahrer in der französischen Hauptstadt seit Jahren erhöht, indem Parkgebühren steigen, Dieselfahrzeuge schrittweise ausgesperrt und gleichzeitig das Radwegenetz ausgebaut wird.

Die Pariser Stadtverwaltung hat – ebenfalls anhand eines Bürgervotums – im vergangenen Jahr bereits die elektrischen Miet-Tretroller von den Straßen der Stadt verbannt.

spiegel.de, reuters.com, paris.fr (auf Französisch)

1 Kommentar

zu „Paris führt höheren „SUV-Parktarif“ für schwere Fahrzeuge ein“
Lodi
06.02.2024 um 08:39
Eine super Idee potentielle Käufer aus den Städten raus zu halten ... Der Einzelhandel freut sich bestimmt.

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