Mastercard kooperiert für EV-Ladelösung mit Last Mile Solutions

Mastercard und Last Mile Solutions haben angekündigt, gemeinsam neue Zahlungsstandards für die Ladeindustrie für Elektrofahrzeuge zu etablieren. Die neue Zahlungsgateway-Lösung soll es CPOs ermöglichen, ihre (bestehenden) Ladestationen nahtlos mit einer Vielzahl von Zahlungsterminalmarken zu integrieren.

Bild: Pixabay

„Nahtlos“ meint in diesem Zusammenhang, dass dabei kein großer Integrationsaufwand erforderlich sein soll. So drückt es zumindest Last Mile Solutions in der Mitteilung zu der Mastercard-Kooperation aus. „Die neue Zahlungsgateway-Lösung wird die Benutzererfahrung vereinheitlichen und die Integration von Zahlungsterminals, das Onboarding und die Transaktionsverarbeitung vereinfachen“, heißt es dort.

Die Lösung wird ab Anfang 2024 in ganz Europa eingeführt, damit CPOs die im April 2024 in Kraft tretende EU-AFIR-Verordnung einhalten können. In weiten Teilen wird die europäische AFIR dann die deutsche LSV (Ladesäulenverordnung) ablösen. Wie genau sich die beiden Vorgaben im Detail ergänzen oder widersprechen werden, ist allerdings selbst in Fachkreisen noch „in Klärung“, wie es so schön heißt. Für viele CPO bedeutet das aber, dass es risikoärmer sein wird, im Zweifel die strengeren Vorgaben zu erfüllen – sonst drohen selbst bei recht neuen Ladesäulen im Nachhinein Anpassungen oder gar teure Hardware-Nachrüstungen.

In der AFIR heißt es: „An öffentlich zugänglichen Ladepunkten, die ab dem 13. April 2024 errichtet werden, muss punktuelles Aufladen unter Verwendung eines in der Union weitverbreiteten Zahlungsinstruments möglich sein. Zu diesem Zweck akzeptieren die Betreiber von Ladepunkten an diesen Punkten elektronische Zahlungen über Endgeräte und Einrichtungen, die für Zahlungsdienste genutzt werden, darunter mindestens eines der folgenden Geräte: a) Zahlungskartenleser, b) Geräte mit einer Kontaktlosfunktion, mit der zumindest Zahlungskarten gelesen werden können; c) für öffentlich zugängliche Ladepunkte mit einer Ladeleistung von weniger als 50 kW Geräte, die eine Internetverbindung nutzen und einen sicheren Zahlungsvorgang ermöglichen, etwa solche, die einen spezifischen Quick-Response-Code erzeugen.“ Der Kartenleser für Kreditkarten (etwa von Mastercard) oder die Kontaktlosfunktion werden also ab 50 kW Ladeleistung zur Pflicht – die QR-Code-Lösung ist nur für Ladepunkte unter 50 kW vorgesehen. Und bis 2027 müssen auch bereits errichtete Ladepunkte mit mehr als 50 kW mit einem Kartenleser oder der Kontaktlosfunktion nachgerüstet werden.

Kein Wunder also, dass nach ihrem erfolgreichen Lobbying Finanzanbieter wie Visa mit ihrem Angebot „Fleet 2.0“ und Mastercard gemeinsam mit Last Mile Solutions nun mit der AFIR in den europäischen Lade-Markt drängen. Offiziell wollen Mastercard und Last Mile Solutuins „den Ausbau der Ladeinfrastruktur in ganz Europa fördern, indem sie bestehende Hindernisse beseitigen und den Ladevorgang für E-Fahrer durch interoperable und universelle Zahlungslösungen vereinfachen“.

 „Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Last Mile Solutions und den Nutzen, den sie für das Aufladen von Elektrofahrzeugen, insbesondere in Mittel- und Osteuropa, bringt“, sagt Andreas Spengel, Senior Vice President, Market Development Central and Eastern Europe bei Mastercard. „Die technologische Lösung ist hervorragend und die Partnerschaft mit Last Mile Solutions ist der Schlüssel zu größerer Nachhaltigkeit, da sie die Umstellung auf ein reibungsloses Aufladen von Elektrofahrzeugen, sowohl für Kunden als auch für Betreiber, ermöglicht.“

Eric van Voorden, Chief Executive Officer, Last Mile Solutions, ergänzt: „In der dynamischen Welt der Zahlungssysteme und des Ladens von E-Fahrzeugen wird diese strategische Partnerschaft zwischen Mastercard und Last Mile Solutions die nahtlose Einführung von E-Fahrzeugen beschleunigen. Unsere Marktführerschaft unterstützt uns dabei, unkomplizierte Lösungen für Zahlungsterminals sowohl für die Nachrüstung bestehender Ladestationen als auch für den Bau neuer Ladestationen bereitzustellen. Unsere Lösung wird es den Betreibern ermöglichen, sich auf ihr Kerngeschäft zu konzentrieren.“

lastmilesolutions.com

1 Kommentar

zu „Mastercard kooperiert für EV-Ladelösung mit Last Mile Solutions“
Oliver
06.02.2024 um 18:30
Ich habe seit 2001 in einem großen deutschen Automobilhersteller für die E-Mobilität geforscht. Schon damals hatten wir gefordert, EC/Mastercard für alle Ladesäulen als Zahlungsmittel vorzuschreiben. Passiert ist das Gegenteil. Verkehrsminister wie Doobrindt und Scheuer waren das Schlechteste, was der E-Mobilität in Deutschland passieren konnte. Und nicht nur der. Jetzt ab April 2024 soll es endlich soweit sein. No comment.

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