Kiepe Electric gehört jetzt zur Investmentgesellschaft Heramba

Knorr-Bremse hat seine Tochter Kiepe Electric an die Investmentgesellschaft Heramba veräußert. Der Zulieferer mit Sitz in München wird aber weiterhin mit 15 Prozent an Kiepe Electric beteiligt bleiben.

Bild: Kiepe Electric

Dass Knorr-Bremse seine Tochter verkaufen will, ist seit August 2023 bekannt. Schon seinerzeit fiel auch der Name Heramba als Käufer. Wie der Zulieferer jetzt mitteilt, wurde die Übernahme Ende Januar in trockene Tücher gebracht. Die Transaktion umfasst konkret die Übernahme sämtlicher Geschäftsaktivitäten von Kiepe Electric und aller Mitarbeiter. Zum Kaufpreis ist nichts bekannt. Knorr-Bremse gibt lediglich an, einen Anteil von 15 Prozent an Kiepe Electric zu behalten.

Kiepe Electric ist auf die Elektrifizierung des städtischen Straßen- und Schienenverkehrs spezialisiert. Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf entwickelt, fertigt und implementiert Produkte der Leistungselektronik, Hardware für E-Antriebe und Fahrzeugsteuerungen sowie intelligente Software für das Fuhrparkmanagement und die Energieverwaltung. Kiepe ist auch Spezialist für Ladelösungen und Anbieter der In-Motion-Charging-Technologie – damit können die Puffer-Batterien von Oberleitungsbussen während der Fahrt mit Strom aus der Oberleitung nachgeladen werden, um auch kurze Strecken ohne Oberleitung bewältigen zu können. Im Jahr 2022 führte Kiepe seine patentierte Plattform High Power Charging ein, die das Schnellladen von Fahrzeugen und das Energiemanagement für Batteriebusse ermöglicht.

Insgesamt hat Kiepe Electric 550 Mitarbeiter in sechs Ländern. Bei Bekanntgabe der Veräußerungspläne im August waren es noch 580 Mitarbeiter. Der Umsatz des Unternehmens lag im Jahr 2022 bei rund 110 Millionen Euro.

Heramba begründete die Übernahme in einem früheren Statement unter anderem mit der Schaffung eines „einzigartigen, weltweit führenden Unternehmen im Bereich des nachhaltigen Stadtverkehrs“. Zudem solle die Expansion im Markt für den städtischen Nachverkehr beschleunigt werden. Zudem werden das Unternehmen von einem „bewährten und erfahrenen Führungsteam“ geleitet.

Die erst im Januar 2023 gegründete Heramba GmbH mit Sitz in Berlin und Atlanta (USA) ist eine Spezialgesellschaft, die sich auf Investitionen in Unternehmen mit Lösungen zur Dekarbonisierung des gewerblichen Transportwesens konzentriert. Laut Knorr-Bremse hat Heramba im Oktober 2023 einen Deal zur Fusion mit der SPAC-Firma Project Energy Reimagined Acquisition Corp. (PERAC) abgeschlossen, dank dem Heramba nach Vollzug des geplanten Unternehmenszusammenschlusses an der US-Börse notiert sein wird.

Knorr-Bremse gibt an, sich durch den Verkauf nun besser auf seine Kernkompetenzen und Performance fokussieren zu können. Der Zulieferer ist ein großer Player im Markt für Bremssysteme und „weitere sicherheitskritische Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge“. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 32.600 Mitarbeitende an über 100 Standorten in mehr als 30 Ländern.

Dr. Nicolas Lange, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge, äußert sich wie folgt: „Mit ihrem Fokus auf elektrische Fahrzeugausrüstung hat sich Kiepe Electric als leistungsfähige und dynamische Unternehmenseinheit erwiesen. Insgesamt ließen sich jedoch nur geringe Synergien zwischen Kiepe Electric und der Division erzielen, weswegen wir die Entscheidung getroffen haben, uns von Kiepe Electric zu trennen.“ Dieser Prozess sei mit dem Verkauf nun erfolgreich und final abgeschlossen.

„Die laufende Überprüfung unseres Geschäftsportfolios auf Performance und Strategie-Fit verläuft erfolgreich und mit der Veräußerung von Kiepe Electric haben wir nun einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht“, ergänzt Frank Markus Weber, Finanzvorstand der Knorr-Bremse AG. Mit Heramba als neuem Eigentümer könne sich das Unternehmen Kiepe Electric zukünftig klar auf seine eigenen Stärken und Geschäfte fokussieren.

newsroom.knorr-bremse.com

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