Nissan enthüllt großen E-Transporter Interstar-e
Nissan bringt über seine Allianz mit Renault erstmals einen Interstar mit Elektroantrieb in den Handel. Der „Neue“ steht dabei auf derselben Plattform wie die vierte Generation des Renault Master E-Tech, den die Franzosen im November enthüllt haben. Beide großen Transporter beherbergen einen 40- oder einen 87-kWh-Akku, wobei die Reichweite bei Renault zunächst je nach Batteriegröße mit 170 und 410 Kilometern angegeben wurde, während bei Nissan 200 und 460 Kilometer nach WLTP zu Buche stehen. Ein vor wenigen Tagen veröffentlichtes Update zum Renault-Transporter rückt die Dinge aber wieder gerade: Diesem zufolge kommt auch das französische Schwestermodell auf bis zu 200 und 460 Kilometer. Es handele sich nun um validierte Werte, so ein Renault-Sprecher auf Anfrage von electrive. Im November seien es noch vorläufige Werte gewesen.
Zum E-Motor äußert sich Nissan in seiner schriftlichen Präsentation des Modells noch nicht. Der Renault Master E-Tech fährt bekanntlich künftig mit 96- oder 105-kW-Aggregat vor. Die Werte dürften beim Nissan identisch sein. Zum Vergleich: Die aktuelle, dritte Transporter-Generation des Master bietet nur eine Leistung von 57 kW und eine Batteriekapazität von 52 kWh für eine „reale Reichweite von bis zu 200 km“.
Doch zurück zum Interstar-e: Nissan gibt an, dass sich beim Schnellladen in 30 Minuten 252 Kilometer (großer Akku) bzw. 200 Kilometer (kleiner Akku) nachladen lassen. An AC-Säulen soll die Ladedauer für 10 bis 100% SoC weniger als vier Stunden betragen. Die eigentlichen Ladeleistungen nennt Nissan nicht , Renault aber schon: Die 130 kW DC und 22 kW AC gelten ohne Zweifel auch für das Modell des japanischen Herstellers.
Was noch? Das zulässige Gesamtgewicht des Nissan-Elektrotransporters beträgt vier Tonnen. Die maximale Anhängelast beziffert das Unternehmen auf 2,5 Tonnen, die maximale Nutzlast auf bis zu 1,6 Tonnen. Im Vergleich zu seinem (Verbrenner-)Vorgänger bietet der neue Nissan-Transporter größere Abmessungen, eine verbesserte Aerodynamik („Luftwiderstand um 20 Prozent reduziert“) und mehr Individualisierungsoptionen. So bieten die Japaner für das Modell „vielfältige Umbauten ab Werk an, darunter Kipper, Pritschen- und Kastenwagen“, wie es in der Mitteilung heißt. Als Kastenwagen verfügt der Interstar-e über eine vier Zentimeter breitere Seitentür und eine 10 Zentimeter längere Ladefläche. Der Wenderkreis verkleinert sich um 1,5 Meter. Alles Angaben, die wir bereits vom Renault kennen. Keine Angaben macht Nissan zur Ladekapazität in Kubikmetern. Es dürfte sich aber einmal mehr um die „elf bis 22 Kubikmeter“ handeln, die auch der Master E-Tech je nach Ausstattungsvariante bietet.
Apropos Ausstattung: Nissan spricht von einem überarbeiteten Interieur mit u.a. strapazierfähigen Sitzbezügen, Sitzheizung und einer beheizbaren Windschutzscheibe sowie von einem verbesserten Infotainment-System. Alle Varianten des neuen Nissan Interstar sind den Japanern zufolge zudem mit einer Reihe an Sicherheitssystemen ausgerüstet, darunter ein Notbremsassistent, ein Müdigkeitswarner, ein Reifendruck-Kontrollsystem und ein Anhänger-Stabilisierungssystem. Ein sogenanntes 1-Box-Bremssystem soll ferner unabhängig vom Fahrzeuggewicht “ für eine ideale Bremsleistung sorgen“.
Nissan gewährt auf seinen neuen Transporter standardmäßig eine Garantie von fünf Jahren oder 160.000 Kilometer beziehungsweise von acht Jahren oder 160.000 Kilometern auf die Hochvoltbatterie. Der Vorverkauf des neuen Nissan Interstar soll im Frühjahr beginnen und die Auslieferung der ersten Einheiten im Sommer folgen. Ab 2026 will Nissan seine Modellpalette an Transportern vollständig elektrifiziert haben – „dabei spielt der neue Nissan Interstar-e eine entscheidende Rolle“, so der Hersteller.
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