E-Auto-Verkäufe: China erlebt seine saisonale Januar-Delle

Die Verkäufe von E-Autos fielen im Januar saisonbedingt deutlich auf 729.000 Einheiten. Dabei schnitten Batterie-elektrische Fahrzeuge schlechter ab als Plug-in-Hybride. Durch das chinesische Neujahrsfest im Februar dürfte auch der laufende Monat eher schwach ausfallen.

Bild: BYD

Wie in vielen Märkten markiert das Jahresende häufig einen Höhepunkt bei den Fahrzeugverkäufen, ehe es im Januar und Februar ruhiger zugeht. In China ist dieses Phänomen anhand der aktuellen Zahlen der China Association of Automobile Manufacturers (CAAM) aktuell wieder bestens zu beobachten. Die rund 729.000 im Januar verkauften Elektroautos sind zwar 79 Prozent über dem Wert im Januar 2023, aber 39 Prozent weniger als im Dezember 2023. Die starke Verbesserung gegenüber des Vorjahresmonats hängt damit zusammen, dass die Nachfrage im Januar 2023 außergewöhnlich verhalten war, u.a. durch den Wegfall von Subventionen, erhebliche Marktpreisschwankungen und das chinesische Neujahrsfest, das 2023 auf den Januar fiel. In diesem Jahr liegt es im Februar (10. bis 17.) und mindert in diesem ohnehin kurzen Monat die Verkaufstage weiter.

Dies gilt es bei den folgenden Zahlen im Hinterkopf zu behalten. Über alle Antriebe hinweg wurden im Januar in China 2,4 Millionen Fahrzeuge abgesetzt, 47,9 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 22,7 Prozent weniger als im Dezember. Die oben genannten 729.000 New Energy Vehicles (NEVs) machten 29,9 Prozent des Gesamtabsatzes aus. Im Dezember lag dieser Wert noch bei 37,7 Prozent. Laut „CN EV News“ ist es das erste Mal seit April 2023, dass die NEV-Durchdringung in China wieder unter die 30-Prozent-Marke gefallen ist.

Schauen wir noch einmal genauer auf den Antriebsmix: Im Januar kamen in China nach CAAM-Angaben 445.000 BEVs auf den Markt, 55,1 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 46,1 Prozent weniger als im Dezember. PHEVs kamen im Januar auf 284.000 Einheiten – ein Plus von 134,7 Prozent gegenüber Januar 2023, aber ein Minus von 22,0 Prozent gegenüber dem Vormonat. Der Absatz von Brennstoffzellenfahrzeugen lag im Januar bei 400 Einheiten und damit um 133,3 Prozent über dem Vorjahreswert.

Interessant auch: 629.000 in China hergestellte NEVs verblieben im Januar in China, 101.000 Einheiten gingen in den Export. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat +93,5% für den Inlandsverkauf und +21,7% bei der Ausfuhr von NEVs. Gegenüber Dezember gingen die Werte um 41,8% bzw. 9% zurück. Die Exporte lassen sich nochmal unterteilen in 82.000 BEVs (+5% YoY) und 18.000 PHEVs (+310% YoY).

Im Hersteller-Ranking bleibt BYD auch im Januar der Marktführer bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden – und zwar mit konkret 201.019 verkauften Stecker-Pkw (+33,9% YoY, -40,9% gegenüber Dezember). Darunter befanden sich 105.304 BEVs und 95.715 PHEVs, letztere verloren gegenüber dem Vormonat etwas weniger Boden als die Batterie-elektrischen Pkw.

Tesla verkaufte im Januar 71.447 in China hergestellte Fahrzeuge, dabei handelte es sich ausschließlich um BEVs. Der US-Elektroautobauer lag also auch im reinen BEV-Vergleich klar hinter BYD. Teslas Januar-Absatz entspricht einem Plus um 8,2 Prozent gegenüber Januar 2023 und einem Minus um 24,1 Prozent gegenüber Dezember. Zur Export-Quote gibt es für den Januar keine separaten Zahlen.

Dahinter bleibt das Feld der EV-Startups eng. Die Geely-Tochter Zeekr lieferte im Januar 12.537 BEV-Fahrzeuge aus, Nio setzte 10.055 Stromer ab, Neta kam auf 10.032 Pkw und Xpeng auf 8.250 BEVs. Alle verloren gegenüber Dezember, machten aber gegenüber Januar 2023 Boden gut. Unter den Herstellern, die auch bzw. ausschließlich Range-Extender-Modelle – also quasi Plug-in-Hybride – vermarkten, liegen für den Januar Zahlen von Leapmotor (12.277 Einheiten) und Li Auto (31.165 Einheiten) vor.

cnevpost.com (CAAM), cnevpost.com (BYD), cnevpost.com (Tesla), ir.xiaopeng.com, ir.nio.com, cnevpost.com (Leapmotor), cnevpost.com (Zeekr), cnevpost.com (Neta), cnevpost.com (Li Auto)

1 Kommentar

zu „E-Auto-Verkäufe: China erlebt seine saisonale Januar-Delle“
Armageddon
08.02.2024 um 19:12
übrigens ist der BYD Seagull das Zugpferd in China https://cnevpost.com/2024/02/01/byd-jan-2024-sales-breakdown/ ist auch nicht zu verwundern der kostet da unter 10000 Euro

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert