Stellantis stockt ACC-Anteile auf

Die Automotive Cells Company (ACC) von Stellantis, Total und Mercedes-Benz hat bei Geschäftsbanken ein Darlehen in Höhe von 4,4 Milliarden Euro aufgenommen, um den Bau der drei Batteriezellen-Fabriken zu finanzieren. Auch die Anteilseigner schießen Geld nach – was sich auf die Besitzverhältnisse auswirkt.

Bild: ACC

Mit dem Darlehen – laut der Mitteilung „eine der größten Kreditaufnahmen Europas in dieser Branche“ – sollen vier weitere „Produktionsblöcke“ finanziert werden. Einen solchen „Produktionsblock“ betreibt ACC bereits in Billy-Berclau/Douvrin in Frankreich. Insgesamt sind drei Batteriefabriken in Frankreich, Deutschland und Italien geplant. In Douvrin soll ein zweiter Block entstehen, am Standort Kaiserslautern wird vorerst ein Block geplant, während in Italien gleich mit einem Doppelblock begonnen wird.

Der „Produktionsblock“ in Douvrin ist 60.000 Quadratmeter groß, davon ist ein Drittel als Reinraum ausgelegt. Die dortige Produktionslinie hat eine Kapazität von mehr als 13 GWh pro Jahr und soll Ende 2024 erreicht werden. Mit insgesamt fünf dieser Blöcke käme ACC also auf eine Jahreskapazität von 65 GWh. Später müssen noch weitere Anlagen installiert werden, denn insgesamt soll ACC auf eine Produktionskapazität von 120 GWh kommen – mit 40 GWh je Standort.

Das Schuldenpaket soll nicht nur die neuen Produktionskapazitäten finanzieren, sondern auch die Entwicklungsarbeit des Unternehmens. Die 4,4 Milliarden Euro stammen von einem Konsortium bestehend aus europäischen Geschäftsbanken wie BNP Paribas, Deutsche Bank, ING, Intesa Sanpaolo, zudem unterstützen Bpifrance, Euler Hermes und SACE.

Zudem wollen die Anteilseigner weiteres Kapital nachschießen. Das soll in Form einer Kapitalerhöhung geschehen, die bis März 2024 erfolgen soll. Um welche Summe es dabei geht, wird in der Mitteilung nicht erwähnt, wohl aber die (geplanten) Folgen: Damit einher geht auch eine Änderung der Beteiligungsverhältnisse. Während ACC aktuell von Stellantis, der Total-Tochter Saft und Mercedes-Benz zu je einem Drittel gehalten wird, will Stellantis seine Beteiligung bis Ende März 2024 auf 45 Prozent erhöhen. Mercedes-Benz soll dann noch 30 Prozent und Saft die restlichen 25 Prozent der Anteile halten.

Auch wenn Mercedes-Benz in Relation zu Stellantis an Einfluss verliert, haben beide Autobauer offiziell „ihr Engagement als führende Aktionäre und Kunden der Batteriemodule von ACC“ bekräftigt und planen, „ihre Kapitalbeteiligungen an ACC schrittweise zu erhöhen“. Auch Saft als dritter Anteilseigner sei „bestrebt, als langfristiger Aktionär und durch die Einbringung des technologischen Know-hows weiterhin mit ACC zusammenzuarbeiten“.

„Der Übergang zur Elektrifizierung von Fahrzeugen ist noch im Gange. Um diese immense Herausforderung zu meistern, müssen sich unsere Kunden auf robuste und zuverlässige europäische Akteure wie ACC verlassen können, die in der Lage sind, große Mengen wettbewerbsfähiger Batterien mit einem geringen CO2-Fußabdruck zu liefern“, sagt Yann Vincent, Chief Executive Officer von ACC. „Die Unterstützung dieser Weltklasse-Finanzgemeinschaft ist für uns ein klarer Beweis für das Vertrauen, das in das ACC-Projekt gesetzt wird. Über diesen Vorgang hinaus werden wir unseren Bedarf ermitteln, wenn wir weitere Verträge abschließen. Wir blicken entschlossen in die Zukunft, um unser Ziel, unsere Produktionskapazitäten zu erweitern, zu erreichen.“

acc-emotion.com

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