Vattenfall installiert Ladeinfrastruktur für die Lufthansa Group
Die Lufthansa Group hat die E-Mobilitätssparte des Energieversorgers Vattenfall beauftragt, mehr als 300 Ladepunkte an zehn Standorten zu installieren. Mitarbeitende der Lufthansa Group können nun dort ihre E-Autos und Dienstwagen laden. Eigentümer der Ladestationen ist die jeweilige Lufthansa Group Gesellschaft, Vattenfall stellt das System zur Verfügung, über das die Ladeinfrastruktur IT-technisch angebunden ist. Einige Ladepunkte sind bereits seit gut einem Jahr in Betrieb, so in Hamburg und Frankfurt. Und im Laufe des Jahres 2023 sind zudem Ladepunkte in Alzey, Raunheim und Seeheim dazugekommen. Das ist, nüchtern betrachtet, der Status quo.
Doch die beiden Partnern planen mehr. Bereits heute ist Frankfurt mit insgesamt 120 Ladepunkten der größte Standort – der der Lufthansa kaum überraschend. Es können aber noch mehr werden, denn die Standorte werden zum Teil noch erweitert. Das heißt, sie bekommen weitere Ladepunkte, die vorher nicht geplant waren. „Wir legen viel Wert darauf, bei der Planung der Ladepunktanzahl ein zukünftiges Zielbild zu berücksichtigen, damit wir schnell auf Änderungen in der Nachfrage an den einzelnen Standorten reagieren können“, erklärt Tim Gansczyk, Geschäftsführer E- Mobilität Vattenfall, im Gespräch mit electrive.
Für die Lufthansa Group errichtet Vattenfall die Ladeinfrastruktur in großen Tiefgaragen oder Parkhäusern. Bisher handelt es sich fast ausschließlich um Wechselstrom (AC)-Ladepunkte mit 11 Kilowatt (kW). Die Lufthansa Group bezieht ihren Grünstrom vom örtlichen Energieversorger, der Lieferant kann also variieren. Vattenfall prüft beim Aufbau am jeweiligen Standort ihrer Kunden zunächst grundsätzlich – gemessen an dem vorgegebenen Bedarf –, ob die technischen Voraussetzungen gegeben sind und der Netzanschluss ausreicht. „Unser Angebot geht über die Lieferung der Hardware und die Installation hinaus. So stehen wir auch noch im Anschluss für den effizienten Betrieb, den Kundenservice und die Wartung der Ladepunkte als Vertragspartner bereit“, sagt Gansczyk.
Der Energiekonzern übernimmt für seine Kunden auch die nutzerspezifische Abrechnung über das Kundenportal von Vattenfall (MyInCharge). „Für uns ist wichtig, dass wir unseren Kunden die Mittel in die Hand geben, den Betrieb ihrer Ladeinfrastruktur so zu gestalten, wie sie vor Ort benötigt wird“, so Gansczyk. Für den Fall, dass Kunden Schnellladehardware benötigen, sei die Implementierung eines dynamischen Lastmanagements denkbar, um Lastspitzen abzufedern und den Schnelllader unabhängig von der Netzkapazität mit lokalem Strom zu versorgen.
Vattenfall wartet die Ladeinfrastruktur ihrer Kunden regelmäßig und setzt sie bei Software- und Hardwarefehlern wieder instand. Der Energiekonzern arbeitet mit namhaften Hardwareanbietern zusammen und kennt daher – nach eigenen Angaben – mögliche Probleme. So kann Vattenfall schnell reagieren und Problemlösungen anbieten. Auch wenn beispielsweise die Mobilfunkverbindung gestört ist, kümmert sich Vattenfall laut Gansczyk darum, dass das System schnell wieder funktioniert. All das gehöre zum 24/7- Kundenservice genauso wie das Thema Abrechnung für die Dienstwagen oder Poolfahrzeuge.
Bis zum Ende des ersten Quartals 2024 sollen die Ladepunkte an allen geplanten Standorten Lufthansa Group stehen. Je nach Anzahl der zu installierenden Ladepunkte werden die Aufträge innerhalb weniger Wochen abgeschlossen. „Natürlich sind auch lokale Installationsfirmen oder Tiefbauer in einigen Fällen von dem Fachkräftemangel in Deutschland betroffen“, erklärt Gansczyk. In den allermeisten Fällen gebe es allerdings keine Verzögerungen im Aufbau der Ladepunkte.
„Großaufträge wie diese sind für uns grundsätzlich sehr spannende Projekte, weil sie dazu beitragen, die deutschen Flotten zu elektrifizieren und die Verkehrswende voranzutreiben“, resümiert der Vattenfall-Manager. Es sei sehr wichtig, dass große deutsche Unternehmen den Weg der Elektrifizierung mitgehen. Projekte wie diese zu ermöglichen, hat für Vattenfall deshalb eine hohe Priorität. „Viele Unternehmen sind bereit, in Elektromobilität zu investieren und in der Verkehrswende eigene Verantwortung zu übernehmen, wenn sie dabei von zuverlässigen Partnern unterstützt werden“, betont er. Die Kooperation mit großen Partnern unterstreiche dies. Gleichzeitig steigere sie die Attraktivität der Arbeitgeber, da Mitarbeitende ihre E- Autos während der Arbeitszeit aufladen könnten.
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