Lieferdeal besiegelt: Mahindra setzt auf MEB-Komponenten von Volkswagen

Volkswagen und der indische Fahrzeughersteller Mahindra haben den ersten Liefervertrag über MEB-Komponenten von Volkswagen für Mahindras eigene Elektroplattform INGLO unterzeichnet. Wann die Lieferungen beginnen, präzisieren die Partner allerdings nicht.

Bild: Mahindra

Im Frühjahr 2022 machte Mahindra publik, für seine eigene E-Plattform Komponenten des MEB-Baukastens von Volkswagen nutzen zu wollen. Knapp zwei Jahre später bringen die Partner diesen Deal nun unter Dach und Fach. Vonseiten der Wolfsburger wird die neue Partnerschaft mit Mahindra federführend von der Volkswagen Konzerntechnologie und ihrem Bereich „Platform Business“ und Skoda Auto Volkswagen India koordiniert. Der frisch unterzeichnete Vertrag umfasst laut einer Volkswagen-Konzernmitteilung die Lieferung elektrischer Komponenten des MEB sowie von Einheitszellen. Damit wird Mahindra der erste externe Partner, der die Einheitszelle von Volkswagen in seine Fahrzeuge übernimmt. Außerdem wollen beide Unternehmen „eine mögliche Ausweitung der Zusammenarbeit prüfen“.

Der Liefervertrag hat den Wolfsburgern zufolge eine Laufzeit von mehreren Jahren und wird über die gesamte Lebensdauer ein Gesamtvolumen von rund 50 GWh haben. Was auffällt: Volkswagen nennt weder den geplanten Auftakt der Lieferbeziehung, noch die Laufzeit des Vertrags. Als sich Volkswagen und Mahindra im Sommer 2022 in einem Dokument („Term Sheet“) auf die wesentlichen Eckpunkte des künftigen Vertrags einigten, war davon die Rede, ab 2024 fünf elektrische SUV-Modelle von Mahindra mit einem Volumen von mehr als einer Million Einheiten mit MEB-Komponenten auszustatten. Doch zwischenzeitlich kamen Gerüchte auf, dass es zu größeren Verzögerungen komme. Das indische Portal „Autocar Professional“ berichtete etwa im August 2023 unter Berufung auf Insider, dass die Batteriezellen und Elektromotoren an Mahindra nicht vor 2026 oder 2027 geliefert würden. Und: Deshalb werde Mahindra seine neuen Elektromodelle vom Start weg komplett mit Batteriezellen von BYD und E-Motoren von Valeo ausstatten. Ein Deal mit Valeo ist inzwischen bestätigt.

Zu den BYD-Gerüchten hat sich Mahindra nie positioniert. Volkswagens Mitteilung klärt nun zwar, dass die eigene Vereinbarung mit Mahindra grundsätzlich steht, aber eben nicht, ab wann die Lieferungen einsetzen werden und um welche MEB-Komponenten es genau geht. Beispielsweise ist nicht explizit von E-Motoren die Rede.

Fakt ist: Auf Mahindras rein elektrischen INGLO-Plattform sollen die sogenannten „Born Electric“-SUVs des Herstellers aufbauen. Die Plattform ist auf die Zulieferung von E-Antrieb und Batteriesystem angewiesen. Mahindra verantwortet früheren Angaben zufolge vor allem Fahrwerk, Karosserie und den Innenraum samt Infotainment.

Für die Fahrzeuge auf Basis der INGLO-Plattform hatte Mahindra zuvor bereits zwei Marken namens XUV und BE gegründet. Ab Dezember 2024 sollen zunächst fünf vollelektrische SUVs in Indien auf den Markt kommen. Der erste Vertreter dieser neuen Generation wird der XUV.e8. Als Produktionsstätte wurde Ende 2022 ein Standort in Pune im indischen Bundesstaat Maharashtra angekündigt.

Die MEB-Plattform von Volkswagen und ihre Komponenten werden zurzeit von Volkswagen, Audi, Skoda und Seat/Cupra sowie dem externen Partner Ford genutzt (wobei Ford nicht die Einheitszelle von Volkswagen bezieht). Der erste Ford-Stromer mit MEB-Komponenten – der Explorer – sollte eigentlich Anfang 2024 eingeführt werden. Der Launch wurde jedoch um ein halbes Jahr verschoben.

volkswagen-group.com

0 Kommentare

zu „Lieferdeal besiegelt: Mahindra setzt auf MEB-Komponenten von Volkswagen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert