Audi plant Produktion des nächsten Q8 e-tron in Mexiko
Die Quelle für die Aussage ist niemand Geringeres als Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. Die Gerüchte waren Anfang Februar bekannt geworden. Jetzt wird Walker deutlich: „Wir werden den Q8 e-tron-Nachfolger ab 2027 in Mexiko bauen. Das haben wir schon entschieden“, so der Manager beim „Automobilwoche Kongress“ in München.
Audi-intern mag die Entscheidung bereits gefallen sein, offiziell segnet im VW-Konzern aber die sogenannte Planungsrunde im Herbst die Verteilung der Baureihen auf die einzelnen Marken ab – die Konzernebene könnte hier also noch mitreden. Eine Audi-Sprecherin bestätigte gegenüber electrive, dass es eine Weichenstellung, aber noch keine finale Entscheidung sei.
In Mexiko hat Audi zwei Optionen
Dabei könnte es stark darauf ankommen, wo genau in Mexiko der Q8 e-tron gebaut werden soll – hierfür gibt es theoretisch zwei Optionen und Walker hat nur Mexiko genannt, aber kein konkretes Werk. Audi selbst betreibt in San José Chiapa – derzeit wird dort der Q5 samt Plug-in-Hybriden gebaut – ein Werk. Beim Umzug vom reinen Audi-Werk in Foret nahe der belgischen Hauptstadt Brüssel in das mexikanische Audi-Werk würde es sich um einen internen Umzug handeln, andere Marken wären davon nicht betroffen. Das könnte die Wahrscheinlichkeit für ein grünes Licht aus Wolfsburg signifikant erhöhen. Die zweite Möglichkeit könnte das VW-Werk im 60 Kilometer entfernten Puebla sein, was auch die Nordamerika-Produktion der Kernmarke beeinflussen würde. Zu einzelnen Standorten in Mexiko wollte sich die Audi-Sprecherin auf Nachfrage nicht äußern.
Der e-tron quattro wird von Audi seit 2018 in Brüssel gebaut, zuvor lieft dort der Kleinwagen A1 vom Band. Mit dem Facelift 2022 wurde das Modell bereits in Q8 e-tron umbenannt. Unter Döllners Vorgänger Markus Duesmann wurde für 2026 bereits ein Nachfolger angekündigt, der dann wohl auf der Konzern-Plattform PPE basieren soll. Duesmann hatte geplant, dass auch die zweite Q8-e-tron-Generation aus dem Werk Foret nahe der belgischen Hauptstadt Brüssel kommen soll – und das bereits bei einer Mitarbeiterversammlung vor der Belegschaft verkündet.
Unter seinem Nachfolger Gernot Döllner wurden die Prioritäten nun neu gesetzt. Nicht bestätigt sind bisher Gerüchte, dass der Q8 e-tron als großes Siebensitzer-SUV neu konzipiert werden soll, um die Nachfrage in Nordamerika und China nach solchen Fahrzeugen zu bedienen. Ein Umzug der Produktion in den NAFTA-Raum könnte das unterstützen, muss es aber nicht.
Während Walker bei seinen Aussagen zu Mexiko im Detail noch vage bleibt, stellt er zugleich klar, dass Audi am Standort Brüssel festhalten will. Das Werk gehört seit 1970 zu VW, 2007 übernahm intern Audi die Verantwortung. Ein konkretes Modell für die Zeit nach 2027 kündigte der Produktionsvorstand zwar nicht an, sagte aber: „Wir werden uns für Brüssel etwas überlegen.“ Laut der „Automobilwoche“ dürfte es dabei auch um die derzeit laufenden Gespräche gehen, die einzelnen Konzernmarken stärker miteinander zu verzahnen. Es könnte also nicht mehr ein reines Audi-Werk bleiben. „Wir arbeiten im Konzern täglich an einer noch besseren Vernetzung untereinander“, so Walker.
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