Rimac beendet Zusammenarbeit mit der Camel Group
Das Ende der Zusammenarbeit bestätigte eine Sprecherin des kroatischen Sportwagenbauers gegenüber der „WirtschaftsWoche“. Das Joint Venture mit Camel befinde sich „derzeit im Prozess der Beendigung“. Hintergrund ist, dass die Camel Group nach Auffassung des amerikanischen Heimatschutzministeriums als eines von 71 chinesischen Unternehmen in Zwangsarbeit von Uiguren in China verstrickt ist. Produkte dieser 71 Unternehmen, auch als verbaute Zuliefer-Komponenten, dürfen nicht in die USA eingeführt werden.
Die Kooperation zwischen Rimac und der Camel Group geht bereits auf das Jahr 2018 zurück, als Rimac noch weit von der Serienproduktion des inzwischen Nevera genannten Modells entfernt war. Laut damaligen Angaben sollte Rimac 40 Prozent an einem Joint Venture halten, zahlte aber nur einen Bruchteil der Gesamtinvestition – da die Kroaten auch ihre Technologie eingebracht haben. Es war aber schon 2018 klar, dass das gemeinsame Werk in der von Uiguren bevölkerten Region Xiangyang entstehen soll.
Camel ist auch ein Lieferant des Volkswagen-Konzerns, der die Zusammenarbeit aber bislang nicht beendet hat. Rimac ist aber mit dem VW-Konzern verbunden, denn Porsche hält rund 20 Prozent der Anteile und es besteht eine enge Entwicklungskooperation. VW hat auch die Luxusmarke Bugatti in ein Joint Venture mit Rimac eingebracht.
VW bestätigte gegenüber dem Wirtschaftsmagazin, dass „eine chinesische Tochtergesellschaft des Volkswagen-Konzerns eine Geschäftsbeziehung zu einem Tochterunternehmen der Camel Group“ unterhalte. Allerdings sollen die in China gebauten VWs mit Camel-Komponenten – das Unternehmen fertigt vor allem Hybrid- und Starterbatterien für Verbrenner – nicht von VW selbst exportiert werden – sie bleiben also wohl auf dem chinesischen Markt.
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