Flixbus testet E-Bus-Verbindung zwischen England und Wales

Das Unternehmen Flix hat im Rahmen eines Pilotprojekts den ersten rein elektrischen Fernbus-Dienst zwischen England und Wales angekündigt. Von März bis Juni 2024 können Reisende den Elektrobus auf einer Flixbus-Strecke zwischen London und Bristol in England und weiter nach Newport in Südwales ausprobieren.

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Bild: FlixBus

Flixbus bietet jetzt Fernbus-Verbindungen mit einem lokal emissionsfreien Fahrzeug an. Die erste elektrische Fernbuslinie des Unternehmens verbindet England und Wales. Der dreimonatige Testbetrieb im Fernbusnetz von Flixbus wird zusammen mit dem Betreiberpartner Newport Transport durchgeführt. Zum Einsatz kommt dabei der Elektrobus Yutong TCe12 mit 46 Sitzplätzen.

Das Elektrobus-Angebot soll erschwinglich sein, die Fahrpreise beginnen bei 2,99 Pfund, umgerechnet 3,50 Euro. Der eingesetzte Yutong-Elektrobus verfügt über eine Toilette, USB-Ladepunkte und kostenloses WLAN für alle Kunden, wie es bei Flixbus üblich ist, und bietet auch die Möglichkeit, dass in ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste mitreisen können.

Wie die Zeitschrift „RouteOne“ berichtet, wird der Yutong-Bus am Hauptsitz von Newport Transport in Südwales und in London aufgeladen. Transport UK London Bus (ehemals Abellio) wird im Rahmen des Projekts die Nutzung seines Battersea-Depots als Ladestation ermöglichen – wo sonst elektrische Stadtbusse geladen werden.

Newport Transport, mit dem Flixbus vor kurzem seine Partnerschaft für Dienste in ganz Wales und im Südwesten Englands erweitert hat, bestellte vor kurzem sieben Dieselbusse bei dem chinesischen Bushersteller mit „sauberen Euro-VI-Antrieb“ über den britischen und irischen Importeur und Vertreiber von Yutong-Bussen, Pelican Bus and Coach. Nun erproben die Partner den ersten vollständig elektrischen Fernbusdienst in England und Wales und setzen bei ihrem Pilotprojekt ebenfalls auf ein Fahrzeug von Yutong, nur eben mit Elektroantrieb.

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Bild: FlixBus

Der für den Test bereitgestellte Yutong TCe12-Elektrobus hat eine maximale Leistung von 350 kW – der Antrieb ist auch aus dem Stadtbus E12 bekannt. Die Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie (LFP) des chinesischen Batterieriesen CATL verfügen über einen eigenen Kühlkreislauf und über eine Gesamtkapazität von 282 kWh – konkret besteht das Batteriesystem aus zehn einzelnen Modulen. Der Elektrobus soll den Betreibern eine Reichweite von über 200 Meilen (322 Kilometer) mit einer vollen Ladung ermöglichen. Diese Reichweite wird auch benötigt, denn die Strecke vom Londoner Stadtzentrum über Bristol nach Newport ist rund 150 Meilen oder knapp 240 Kilometer lang. Der TCe12 ist übrigens der erste emissionsfreie Fernreisebus, der 2020 die britische ULEB-Zertifizierung erhalten hatte.

Das Unternehmen Newport Transport hat bereits reichlich Erfahrung mit elektrischen Bussen. In Newport selbst betreibt das Verkehrsunternehmen nach eigenen Angaben 60 Prozent seiner täglichen Buslinien mit elektrischen Bussen von Yutong. Nun geht es mit der Route London-Bristol-Newport also auf die Fernstrecke.

Flixbus bietet auf seinem britischen Streckennetz mehr als 60 Ziele an, außerdem gibt es tägliche Verbindungen nach Kontinentaleuropa. Flixbus hatte bereits 2022 in Portugal einen überregionalen Busverkehr mit Yutong-Elektrobussen getestet. Von 2018 bis 2019 war auch ein Elektro-Fernbus für den Anbieter zwischen Frankfurt am Main und Mannheim unterwegs – dabei handelte es sich jedoch um einen BYD C9. Und auch in den USA wurde testweise schon ein Batterie-elektrischer Langstreckenbus von MCI eingesetzt.

Flixbus arbeitet beim überregionalen Verkehr ohne Abgasemissionen nicht nur an Projekten mit Batterie-elektrischem Antrieb. Das Unternehmen entwickelt seit 2021 gemeinsam mit den deutschen Zulieferern ZF und Freudenberg an Wasserstoff-betriebenen Bussen für den Überlandverkehr. Im Mittelpunkt des dreijährigen Projekts „HyFleet“ steht die Entwicklung von Brennstoffzellen, die einen Dauerbetrieb von mindestens 35.000 Stunden ermöglichen sollen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt sind Hybridisierungsstrategien für den Antriebsstrang, das so genannte „right-sizing“ zwischen Brennstoffzelle und Batterie. Im Rahmen des HyFleet-Projekts soll bis 2024 der erste Brennstoffzellen-betriebene Fernbus in Europa entwickelt werden – das Fahrzeug dürfte also bald vorgestellt werden.

Zunächst steht aber der Start des Testbetriebs der vollelektrischen Fernbuslinie auf der Insel an. Andreas Schörling, Geschäftsführer von FlixBus UK, sagt dazu: „Dies ist ein großer Schritt nach vorn für die britische Reisebusbranche, denn durch innovative Technologie wird dieses ohnehin schon kohlenstoffarme Verkehrsmittel zu einem emissionsfreien Verkehrsmittel.“

flixbus.co.uk , route-one.net

Dieser Artikel von Carrie Hampel ist zuerst auf Englisch bei electrive global erschienen.

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