Fortum und Hydrovolt verbünden sich beim Batterie-Recycling

Skandinavischer Schulterschluss: Fortum und Hydrovolt, das Joint Venture des schwedischen Batterieherstellers Northvolt und des norwegischen Aluminiumproduzenten Norsk Hydro, unterstützen sich künftig gegenseitig beim Batterierecycling. Damit soll Nordeuropa eine Vorbild-Region werden.

Bild: Fortum

Beide Unternehmen wollen in Nordeuropa die Kreislaufwirtschaft von Batterien schließen. Dazu wird Hydrovolt in seiner Batterie-Recyclinganlage im norwegischen Fredrikstad E-Auto-Akkus mechanisch zerkleinern und die so gewonnene „schwarze Masse“ zur weiteren Verarbeitung an die hydrometallurgische Anlage von Fortum Battery Recycling im finnischen Harjavalta liefern. Dort werden dann die Metalle aus der Masse zurückgewonnen, um anschließend für die Herstellung neuer Lithium-Ionen-Batterien verwendet zu werden.

Die Zusammenarbeit ermöglich es den zwei Unternehmen, ihr Kooperationsnetzwerk in der nordischen Region zu stärken, heißt es in den begleitenden Mitteilungen beider Seiten. Fortum schätzt an Hydrovolt vor allem dessen „einzigartiges Trockenverfahren, das mehr Sicherheit und eine sauberere Produktion bietet“. Hydrovolt attestiert den Finnen im Umkehrschloss eine starke Position im Markt und hohe Innovationskraft.

Unstrittig ist, dass die Bedeutung des Batterierecycling durch den jüngst beschlossenen Critical Raw Materials Act der EU gewonnen hat. Für 2030 müssen 10 Prozent der Batteriematerialien für den Gesamtbedarf in der Europäischen Union aus eigener Gewinnung kommen, 40 Prozent aus eigener Verarbeitung und 45 Prozent aus lokalem Recycling. Zudem darf die EU 2030 nicht mehr als 65 Prozent ihres jährlichen Bedarfs für einen strategischen Rohstoff aus einem einzigen Drittstaat beziehen. Auf dieses Weise beabsichtigt die Europäische Union, die bislang sehr hohen einseitigen Abhängigkeiten vor allem von China zu reduzieren.

Fortum und Hydrovolt sind bekannte europäische Akteure im Batterierecycling-Markt. Forum Battery Recycling nahm seine hydrometallurgische Recyclinganlage für Batteriematerialien im finnischen Harjavalta im April 2023 in Betrieb. Zur Eröffnung bezeichnete Fortum die Einrichtung als die erste kommerzielle und in Bezug auf die Recyclingkapazität größte hydrometallurgische Anlage in Europa. Mit der Technologie von Fortum Battery Recycling können nach Angaben des Unternehmens 95 Prozent der Metalle aus der schwarzen Batteriemasse wiedergewonnen und somit in den Materialkreislauf zur Herstellung neuer Lithium-Ionen-Batteriechemikalien zurückgeführt werden.

Hydrovolt betreibt seine Batterie-Recyclinganlage im norwegischen Fredrikstad wiederum seit Mai 2022. Sie kann jährlich etwa 12.000 Tonnen an Batteriepaketen (rund 25.000 EV-Batterien) verarbeiten. Das langfristige Ziel des Joint Ventures ist es, bis 2025 etwa 70.000 Tonnen Batteriepacks und bis 2030 300.000 Tonnen Batteriepacks zu recyceln, was etwa 150.000 EV-Batterien im Jahr 2025 und 500.000 im Jahr 2030 entspricht.

„Wir freuen uns über diese Partnerschaft mit Hydrovolt, einem weiteren Pionier in der Batterierecyclingbranche. Es ist uns wichtig, mit Partnern zusammenzuarbeiten, die die gleiche Vision wie wir haben – sichere, kosteneffiziente und nachhaltige Dienstleistungen für den Umgang mit Batterien anzubieten“, sagt Tero Holländer, Leiter von Fortum Battery Recycling. Gemeinsam könne man die Batterieindustrie mit effizienteren und nachhaltigeren Lösungen vorantreiben und gleichzeitig die Zusammenarbeit und das Know-how in Skandinavien fördern.

„Diese Zusammenarbeit ist ein großartiges Beispiel dafür, wie wir Kreislauflösungen schaffen können, die den Weg für nachhaltigere Praktiken in der Branche ebnen“, äußert Ole-Christen Enger, CEO von Hydrovolt. „Gemeinsam gehen wir in den nordischen Ländern mit gutem Beispiel voran und setzen uns für nachhaltiges Batterierecycling und geschlossene Kreislaufsysteme zur Sicherung wichtiger Rohstoffe ein.“

fortum.com, hydrovolt.com

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