VW und Xpeng finalisieren Rahmenvertrag
Neben der gemeinsamen Entwicklung sieht der Rahmenvertrag auch ein Beschaffungsprogramm für gemeinsam genutzte Fahrzeug- und Plattform-Komponenten vor, um die Kosten zu senken. Im Mittelpunkt steht aber zunächst die gemeinsame Entwicklung zweier Mittelklassemodelle der Marke VW, die 2026 auf den chinesischen Markt kommen sollen. Soweit ist es seit dem Juni 2023 bekannt.
Das erste Modell wird ein SUV sein, wie die beiden Unternehmen in ihren Mitteilungen bestätigen. Zu dem Fahrzeug hat VW auch ein erstes Teaserbild veröffentlicht, das aber noch nicht allzu viel verrät – aber auch nicht die typische Front der ID.-Modelle zu tragen scheint. „Durch diese Kooperation wird die Marke Volkswagen ihr bestehendes Produktportfolio schnell und gezielt erweitern, um den Bedürfnissen neuer Kundengruppen im schnell wachsenden chinesischen Markt für Elektrofahrzeuge noch besser gerecht zu werden. Die beiden von beiden Parteien gemeinsam entwickelten Elektromodelle werden mit fortschrittlicher Software und Hardware ausgestattet, um chinesischen Kunden ein intuitives, vernetztes digitales Erlebnis und fortschrittliche autonome Fahrfunktionen zu bieten“, heißt es weiter zu dem Fahrzeug. Erste konkrete technische Daten werden aber nicht genannt.
„Grundstein für eine strategische Zusammenarbeit“
Stattdessen werden die bereits im Vorjahr genannten Ziele der Kooperation wiederholt: Durch die gemeinsame Beschaffung und den „Einsatz innovativer Technologien in der Fahrzeugdesign- und Engineering-Phase“ sollen die Produktentwicklungszyklen um „mehr als 30 Prozent“ verkürzt werden. Angesiedelt wird die Kooperation im neuen Volkswagen (China) Technology Co., Ltd. (VCTC) in Hefei.
Laut VW muss es übrigens nicht bei der Entwicklungskooperation für die zwei Mittelklasse-Modelle bleiben: „Die Vereinbarung legt auch den Grundstein für eine umfassendere und tiefere strategische Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien in der Zukunft“, heißt es seitens des deutschen Konzerns. Damit wird zwar auch auf das gemeinsame Beschaffungsprogramm angespielt, es könnten aber auch weitere Kooperationen für andere Baureihen folgen. Zudem gibt es eine weitere Verbindung der beiden Unternehmen: Im Dezember 2023 ist VW auch als Investor bei Xpeng eingestiegen.
Unter dem China-Vorstand Ralf Brandstätter hat sich VW eine „In China, für China“-Strategie verpasst. Diese Strategie zielt darauf ab, die entscheidenden Trends im chinesischen Markt bereits in einem frühen Stadium der Produktentwicklung zu erkennen und dann „die Wachstumsdynamik und Innovationskraft des chinesischen Marktes voll auszunutzen“. Das soll zum einen über das neue VCTC in Hefei als Entwicklungs-Hub für die verschiedensten Aufgaben und Marken geschehen, aber auch über Kooperationen. Der VW-Konzern prüfe aktiv die Zusammenarbeit mit lokalen High-Tech-Unternehmen in China, heißt es.
„Der schnelle Abschluss des Rahmenvertrags nach der Ankündigung der strategischen Partnerschaft im letzten Jahr zeigt bereits das große Potenzial dieser Zusammenarbeit“, so Brandstätter.“ Die beiden Teams arbeiten eng zusammen mit einem klaren Ziel: die Stärken beider Parteien zu bündeln, um smarte Produkte für unsere Kunden auf die Straße zu bringen.“
„Das Engagement beider Unternehmen und das Vertrauen, das unsere Forschungs- und Entwicklungsteams in den vergangenen acht Monaten aufgebaut haben, haben den Erfolg unseres Projekts möglich gemacht“, sagt Xpeng-Gründer und -CEO He Xiaopeng. „Durch die Kombination von Volkswagens hoch angesehener Fahrzeugentwicklung und Ingenieurskunst mit Xpengs Smart-EV-Technologien werden wir den chinesischen Verbrauchern die besten Smart-EV-Produkte anbieten. Mit der langfristigen Vision unserer strategischen Partnerschaft tragen beide Parteien ihr Bestes zu dieser Partnerschaft bei. Wir haben begonnen, durch unser Joint Sourcing Programm Synergien zu realisieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Partnerschaft ein großes Potenzial hat, das wir ausschöpfen können.“
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