Nissan stellt Leaf-Produktion ein

Nissan beendet in diesen Tagen die Produktion des Leaf in Sunderland. Das britische Werk wird jetzt auf die Fertigung des im November 2023 angekündigten Leaf-Nachfolgers sowie der BEV-Versionen des Qashqai und Juke vorbereitet.

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Bild: Nissan

Nur: Auch wenn die Produktion der zweiten Leaf-Generation nun ausläuft, gibt es immer noch kein Datum für den Produktionsstart der angekündigten, dritten Generation des Elektro-Kompaktwagen oder auch der anderen beiden Elektromodelle, die künftig in Nordengland gebaut werden sollen.

Allerdings zeichnet sich ab, dass der Leaf nach zwei Generationen als Kompaktwagen einen Konzeptwechsel durchlaufen wird. Der künftige Leaf dürfte auf der Studie Chill-Out basieren, also eher ein kompakter Crossover werden. Die Plattform wird wohl die CMF-EV (wie beim Nissan Ariya), die von Allianz-Partner Renault mit seiner Elektro-Tochter Ampere inzwischen als AmpR Medium bezeichnet wird.

Wie ein Nissan-Sprecher gegenüber der Lokalzeitung „Sunderland Echo“ bestätigte, habe die aktuelle Generation des Leafs „das Ende des Lebenszyklus in Europa erreicht“. „Abhängig vom Marktbestand können europäische Kunden ihre Bestellungen aufgeben, bis die Fahrzeugbestände aufgebraucht sind“, so der Sprecher.

Nissan hatte die erste Generation des Leaf von 2010 bis 2017 produziert, für Europa von Anfang an aus Sunderland. Die zweite Generation wurde im September 2017 vorgestellt und wurde ab Januar 2018 ausgeliefert, die Europa-Fahrzeuge kamen wieder aus dem britischen Werk. Allerdings wurde die zweite Generation nicht zu dem erhofften Erfolg, da Nissan unter anderem auf den Schnelllade-Standard CHAdeMO gesetzt hat (während sich in Europa CCS-Schnelllader durchgesetzt haben), außerdem wurde auf eine Flüssigkeitskühlung der Batterie verzichtet, was im Sommer oder bei wiederholten Schnelllade-Vorgängen auf der Langstrecke zu Überhitzungen und extrem niedrigen Ladeleistungen führte.

Übrigens: Für die damals kaum verfügbaren Elektroauto-Batterien hatte Nissan einst eine eigene Batterietochter namens AESC gegründet, die auch in Sunderland eine Zellfabrik betreibt. Das Batteriegeschäft wurde später an Envision verkauft. AESC baut inzwischen eine zweite Batteriefabrik in Sunderland, um Nissan zu beliefern – als Kunden, nicht als Eigentümer.

sunderlandecho.com

1 Kommentar

zu „Nissan stellt Leaf-Produktion ein“
Heiner Porad
04.03.2024 um 11:53
„Nissan stellt Leaf-Produktion ein“ ist schon etwas missverständlich formuliert: So werden etwa in den USA Produktion und Verkauf des Leaf meines Wissens durchaus fortgesetzt.

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