Samsung SDI will Feststoffbatterien ab 2027 in Serie bauen

Samsung SDI will mit seinen Feststoffbatterien eine Energiedichte von 900 Wh/L erreichen und sieht sich auf Kurs, um 2027 mit der Massenproduktion beginnen zu können. Bisher hat das Unternehmen eine solche Aussage zur Serienreife vermieden.

samsung sdi all solid state battery interbattery 2024
Bild: Samsung SDI

Das schreibt der südkoreanische Batteriehersteller in einer Mitteilung zur InterBattery 2024, die am 6. März in Seoul beginnt. Das Unternehmen spricht dabei ausdrücklich von einer „all solid-state battery“, also nicht von Batteriezellen mit halbfestem Elektrolyt, die teilweise auch als Feststoffbatterien bezeichnet werden. Samsung SDI hat zwar bereits vor einem Jahr seine Pilotproduktion für Feststoffzellen in Betrieb genommen, aber bisher noch keinen Zeitplan für die Massenfertigung genannt. Mit 2027 gibt es nun erstmals eine konkrete Aussage.

In der Mitteilung zur InterBattery 2024 nennt Samsung SDI aber nur die volumetrische Energiedichte von 900 Wattstunden pro Liter, jedoch keine gravimetrische Energiedichte, die das Gewicht in Relation zum Energiegehalt setzt. Bei der Aussage, dass die Energiedichte der Solid-State-Zelle 40 Prozent höher sei als bei den derzeit in der Produktion befindlichen, prismatischen Zellen von Samsung SDI, wird ebenfalls nicht angegeben, ob sich dieser Wert auf das Gewicht oder das Volumen bezieht. Klar ist aber: Eine höhere Energiedichte kann entweder zu einer höheren Reichweite führen oder zu kleineren und günstigeren Akkus bei gleicher Reichweite. Zudem sind Feststoffzellen deutlich sicherer, da der leicht entflammbare Flüssigelektrolyt fehlt.

Allerdings geben die Südkoreaner selbstbewusst an: „Die Batteriesparte von Samsung plant, die branchenweit höchste Energiedichte in ihrem ASB-Produkt zu erreichen, indem sie die firmeneigenen Festelektrolyt- und anodenlosen Technologien einsetzt, wobei letztere eine höhere Kathodenkapazität ermöglichen.“

Die bereits erwähnte Pilotanlage im Forschungszentrum Suwon liefere derzeit Prototypen-Zellen. „Die Roadmap von Samsung SDI wird zeigen, dass jeder Aspekt des Plans für die Massenproduktion aller Festkörperbatterien im Jahr 2027 auf dem richtigen Weg ist, von der Entwicklung über die Produktionslinie und den Projektstart bis hin zum Lieferkettenmanagement“, so das Unternehmen.

Neben einem Fahrplan zum Erreichen der Massenproduktionsreife für Feststoffakkus wird Samsung SDI auf der Messe eine Reihe von Batterietechnologien präsentieren, die schnelleres Laden und Akkus mit extrem langer Lebensdauer umfassen. So werden eine Ladedauer von nur neun Minuten angekündigt, um von acht auf 80 Prozent zu laden, jedoch soll die entsprechende Technologie dahinter erst 2026 serienreif sein. Die Akkus mit einer Nutzungsdauer von 20 Jahren sollen erst 2029 debütieren.

samsungsdi.com

7 Kommentare

zu „Samsung SDI will Feststoffbatterien ab 2027 in Serie bauen“
Gregor
05.03.2024 um 13:12
Na dann, macht das mal. Wenn die dann 1000€/kWh kosten, während LFP auf 100€ kWh gesunken ist...Bin echt gespannt wo der Preis liegen wird pro kWh. Aber er wird verdammt hoch sein. Während die LFP Produktionskapazitäten jährlich gesteigert werden.
Michael L.
06.03.2024 um 20:32
Deshalb umsteigen auf Lithium Schwefel, oder genauer gesagt, Lithium Sulfurized Carbon. Geht ohne Solid State, braucht kein Cobald, Nickel, Mangan oder Graphit. Schwefel gibt es in gigantischen Mengen, als Abfallprodukt. Und mit einem Preis von weit unter $60/kWh verdienen wir immer noch sehr gut. Zeta Energy !!
D-Tric
05.03.2024 um 18:27
Ein günstiger Preis ist aber kein Ersatz für eine hohe Energiedichte (und umgekehrt). Es gibt mehr als genug Anwendungen, für die LFPs einfach zu schwer sind.
Carlito
05.03.2024 um 14:22
Phosphatvorkommen sind weltweit begrenzt und werden in hohem Maße für die Landwirtschaft als Düngemittel benötigt. Noch immer sind Elektroautos ein vergleichsweise kleiner Markt. Steigen die Verkäufe von Elektroautos mit LFP-Batterie stark an, wird eine Konkurrenzsituation zur Landwirtschaft entstehen. Von daher ist es nur zu begrüßen, wenn alternative Chemien gefunden werden, die evtl. das Potenzial haben, sich ggü. LFP durchzusetzen.
Gregor
05.03.2024 um 15:29
Also die einen sagen Li ist begrenzt, das erste mal höre ich das Phosphat begrenzt ist... Bald ist dann Natrium begrenzt?
Carlito
06.03.2024 um 11:57
Schon vor 11 Jahren hat Arte mal über die Verknappung berichtet und da waren LFP Akkus noch gar kein Thema:https://programm.ard.de/?sendung=287249781555403Laut Wikipedia: "2023 wurde bekannt, dass diese norwegische Lagerstätte rund 70 Milliarden Tonnen Phosphat enthält, was in etwa den gesamten bisher bekannten Reserven entspricht und den globalen Phosphatbedarf für 50 Jahre decken könnte."Wenn die globalen Reserven für 50 Jahre reichen, während die Akkuproduktion grade erst hochgefahren wird, dann kann man bei einem Rohstoff, der für die Landwirtschaft im Prinzip unerlässlich ist, schon mal über die Nachhaltigkeit diskutieren.
Malthus
05.03.2024 um 19:26
Guten Morgen. Noch nicht mitgekriegt, dass wir versuchen, das Zeuch aus Klaerschlamm zurückzugewinnen? Wenn die Vorkommen in Marokko alle sind, sieht's ziemlich düster aus für die Menschheit. wir bzw unser BGR haben übrigens ein Aemtle für solche Fragen - https://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DERA/DE/Home/dra_node.html

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