Nio steigert Umsatz und Nettoverlust

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Nio hat seine Geschäftszahlen für 2023 vorgelegt. Das Unternehmen konnte zwar die Auslieferungen und den Umsatz spürbar steigern, allerdings haben auch die Verluste deutlich zugelegt. Zudem gibt es News zur neuen Submarke Alps.

Bild: Nio

Konkret steht ein Umsatz von 55,6 Milliarden Yuan oder umgerechnet 7,1 Milliarden Euro in der Bilanz, was 12,9 Prozent mehr als im Gesamtjahr 2022 sind. Ein erstes, kleines Aber: Bei den Auslieferungen konnte Nio mit 30,7 Prozent (auf 160.038 Fahrzeuge) deutlich stärker zulegen als beim Umsatz. Im Schnitt hat also jedes ausgelieferte Fahrzeug für weniger Umsatz gesorgt als im Vorjahr, was zum einen durch die Ausweitung des Portfolios um günstigere Modelle zu erklären ist, aber auch mit den branchenweiten Preissenkungen.

Das große Aber: Trotz der gestiegenen Einnahmen ist Nio der Gewinnschwelle nicht näher gekommen, im Gegenteil. Das Unternehmen weist für 2023 einen Nettoverlust von 20,7 Milliarden Yuan aus, umgerechnet 2,65 Milliarden Euro. Damit hat Nio seine Verluste sogar ausgeweitet, denn jene 20 Milliarden Yuan sind 43,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

Allerdings gibt es auch positive Entwicklungen: Nio war in einigen Quartalen 2022 und auch Anfang 2023 wieder unter die Marke von 10.000 Auslieferungen im Monat gefallen. Im Q4 2023 konnte Nio zwar nicht ganz an den Rekord aus dem Q3 (55.432 Fahrzeuge) anknüpfen, mit über 50.000 Einheiten war es dennoch ein Schritt in die richtige Richtung. Auch hier folgt umgehend wieder ein kleines Aber: Mit 10.055 Fahrzeugen im Januar und 8.132 Einheiten im Februar war der Start ins Jahr 2024 wieder ein Rückschritt.

Nio-Gründer und -CEO William Li hebt zwar hervor, dass man im Schnitt einen Preis vpn über 300.000 Yuan je Fahrzeug erzielt habe und damit den ersten Platz im chinesischen Premium-BEV-Markt belege. „Unsere kontinuierlichen Investitionen in Technologien, Batteriewechselnetzwerk und Benutzergemeinschaft werden unsere Wettbewerbsvorteile bei der Bewältigung der künftigen Konkurrenz stärken“, so Li. Sprich: Die für ein Unternehmen dieser Größe ohnehin hohen Investitionsausgaben werden eher nicht sinken. Als konkrete Premieren kündigte Nio den ET9 an, eine höhere Rechenleistung für die Fahrzeuge und im zweiten Quartal soll die Funktion „Navigate on Pilot Plus“ im städtischen Verkehr für die NT2.0-Fahrzeuge freigeschaltet werden – also die aktuelle Modellgeneration.

Nio als Unternehmen investiert aber nicht nur in seine Hauptmarke und die Infrastruktur für Batteriewechsel, sondern auch in die neue Subparke Alps. Diese soll ebenfalls im Q2 2024 starten, wie Nio im anschließenden Analysten-Call ankündigte. Nach der Vorstellung der Marke soll im Q3 das erste Modell auf den Markt kommen, ein Elektro-Crossover von der Größe eines Tesla Model Y. Bereits im vierten Quartal soll das Fahrzeug in größeren Stückzahlen ausgeliefert werden. Übrigens: Den Vergleich zum Model Y stellen nicht nur Medien her, sondern auch Nio selbst. Erlkönige des Modells wurden mit einem Schriftzug auf der Heckscheibe abgelichtet, der selbstbewusst angibt: „Besser als das Model Y.“

Zwar gab es im Laufe des vergangenen Jahres in China immer wieder Berichte über Finanzprobleme bei Nio, hohe Anlauf-Investitionen in eine neue Marke passen da nicht unbedingt ins Bild. Allerdings hat Nio in dem Geschäftsbericht – anders als in der Vergangenheit bereits der Fall – nicht die eigene Zukunft in Frage gestellt. Zumindest die aktuellen Pläne scheinen also finanziert zu sein.

nio.com, carnewschina.com, cnevpost.com

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