Produktion von Voltas E-Trucks soll bei Auftragsfertiger Steyr wieder anlaufen
Details werden in der knapp gehaltenen offiziellen Mitteilung nicht genannt, doch laut ORF Oberösterreich soll die Produktion im Mai wieder aufgenommen werden. Geplant sei, in diesem Jahr 500 E-Lkw in Steyr zu produzieren und nächstes Jahr 2.000. Zudem soll eine neue Tochterfirma von Steyr Automotive namens Steyr Automotive E-Truck GmbH gegründet werden, die die Produktion der Elektro-Lkws für Volta übernehmen wird.
Volta Trucks musste wie berichtet im Oktober Insolvenz anmelden – nicht nur die schwedische Einheit, sondern auch das wichtigste Handelsunternehmen der Gruppe, Volta Trucks Limited mit Sitz in England. Hintergrund war offenbar die Insolvenz von Voltas Batterielieferant Proterra im August, was bei Volta zu „erheblichen Auswirkungen auf die Produktionspläne“ geführt hatte. Der De-facto-Stopp der Produktion hatte dann dazu geführt, dass Volta in dem ohnehin schwierigen Kapitalumfeld kein neues Geld beschaffen konnte. Eine erhoffte, schnelle Einigung mit einem Investor konnte im Oktober nicht erzielt werden. Im Dezember präsentierten die Insolvenzverwalter von Alvarez & Marsal Europe jedoch einen Deal mit Luxor Capital.
Der Hedgefonds kaufte das britische Geschäft und die Vermögenswerte von Volta Trucks auf und gründete mit „Volta Commercial Vehicles Limited“ eine eigene Untergesellschaft. Laut seinerzeitigen Medienberichten mussten aber trotz der Übernahme die meisten der rund 600 britischen Angestellten von Volta Trucks um ihre Jobs bangen.
Volta wurde in Schweden gegründet und hat dort auch sein Hauptquartier, unterhält aber seinen Geschäftsbetrieb überwiegend in England. Der Hedgefonds Luxor Capital gehörte schon vor der Insolvenz von Volta Trucks zu den größten Geldgebern des E-Lkw-Herstellers. Im Februar 2022 erhöhte Luxor Capital nochmals seine Beteiligung an Volta Trucks – die genaue Investitionssumme oder die Anteile wurden damals jedoch nicht genannt.
Mit dem seit April in Serie gebauten Volta Zero in der 16-Tonnen-Version hat Volta Trucks ein echtes Asset. Nur: Woher künftig die so wichtige Batterie stammen soll, ist noch nicht klar. Möglich ist, dass sie weiterhin von Proterra kommt: Im November hatte die Volvo Group die Batteriesparte von Proterra aufgekauft. Die Schweden übernehmen zwar das Entwicklungszentrum für Batteriemodule und -packs in Kalifornien sowie die im Januar 2023 eröffnete Batterie-Montagefabrik von Proterra in South Carolina. Wie genau Proterra weitergeführt und in die Volvo-Struktur eingegliedert werden soll, ist aber noch nicht bekannt.
Laut einem früheren Reuters-Bericht hat Volta Trucks bis zu seiner Insolvenz insgesamt rund 460 Millionen Euro bei Investoren eingeworben und Bestellungen für mehr als 5.000 Lkw entgegengenommen.
0 Kommentare