ION Storage Systems meldet Fortschritte bei Lithium-Metall-Feststoffakkus

Der US-amerikanische Feststoffbatterie-Entwickler ION Storage Systems hat die nächste Etappe auf dem Weg zur Praxistauglichkeit seines anodenlosen Feststoffakkus erreicht - vor allem in puncto Langlebigkeit. (Update am Artikelende)

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Bild: ION Storage Systems

Wie ION Storage Systems mitteilt, wurden beim Einsatz der eigenen Feststoffbatteriezellen beim US-Militär mehr als 125 Zyklen mit weniger als fünf Prozent Kapazitätseinbuße erreicht – was ein Potenzial von mehr als 1.000 Zyklen in künftigen Einsätzen bedeutet. Die patentierte Technologie auf Basis von Lithium-Metall weist als besondere Merkmale eine anodenlosen Aufbau und eine 3-D-Keramikstruktur auf.

Dazu ein technischer Hinweis: Bei der Bezeichnung „anodenfrei“ handelt es sich natürlich nicht um eine technisch korrekte Aussage, die Batterie hat weiterhin einen Plus- und einen Minus-Pol. Da bei solchen „anodenfreien“ Batteriezellen die klassischen Anlagen zu Anodenherstellung und zur Verarbeitung des dort eingesetzten Graphits entfallen, hat sich dieser Begriff in der Batteriebranche jedoch etabliert. Die verbliebene Anode besteht aus Metall. Da eine solche Metall-Anode deutlich einfacher herzustellen ist als die beschichteten Graphit- oder Silizium-Anoden, trägt der Wegfall dieser Produktionsanlagen beträchtlich zu den Kosteneinsparungen bei.

Die Feststoffbatterie erfordert laut den Entwicklern zudem weder eine Kompression noch einen Schwellungspuffer, kein umfangreiches Kühlsystem und keine größeren Brandschutzbarrieren. „In Kombination mit der Fähigkeit, bestehende und zukünftige Kathodentechnologien aufzunehmen, bedeutet dies eine einfache und kosteneffektive Herstellung“, so ION Storage Systems.

Das US-Unternehmen aus Maryland hat nach eigenen Angaben mit dem US-Verteidigungsministerium zusammengearbeitet, um seine Batterie zu testen und strebt einen künftigen Einsatz unter anderem in E-Fahrzeugen an. Dank einer im vergangenen Jahr geschlossenen Liefervereinbarung für Keramikpulver mit dem Unternehmen Saint-Gobain, das auch in ION investiert hat, will man die patentierten Feststoffbatterien „in großem Maßstab herstellen“.

„Wir erfüllen nicht nur die Erwartungen, wir setzen den Standard“, sagt Ricky Hanna, CEO von ION Storage Systems. „Unser engagiertes Team von Batteriewissenschaftlern arbeitet unermüdlich daran, bessere, sicherere und energiedichtere Batterien zu entwickeln. Vom ersten Tag an war es unser Ziel, eine fortschrittliche Festkörperbatterie zu entwickeln, die leistungsfähiger, zuverlässiger und sicherer ist und in großem Maßstab hergestellt werden kann, und dieser Erfolg ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu dieser Vision.“

Update 06.08.2024: ION Storage Systems hat nach eigenen Angaben mit dem Erreichen von 800 Zyklen bei seinen Zellen einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur Kommerzialisierung erreicht. Das Unternehmen macht zudem darauf aufmerksam, dass es im Mai eine 30 Millionen Dollar teuren Pilotanlage zur Produktion seiner Feststoffakkus in Betrieb genommen hat. Die Produktionsstätte liegt in der Nähe des Firmensitzes in Beltsville und soll bis Anfang 2025 eine Kapazität von 10 MWh pro Jahr erreichen. Als längerfristiges Ziel nennt ION Storage Systems eine Kapazität von 500 MWh bis 2028.

prnewswire.com, prnewswire.com (Update)

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