Mercedes und BMW gründen China-JV für Schnellladenetz 

BMW und Mercedes-Benz haben ihr Joint Venture für den Aufbau von Schnellladern in China gegründet. Das Gemeinschaftsunternehmen heißt Beijing Ion Qi New Energy Technology Co., Ltd. und hat seinen Sitz im Pekinger Stadtteil Chaoyang.

Bild: BMW

Das Joint Venture, an dem die Mercedes-Benz Group China und BMW Brilliance Automotive jeweils 50 Prozent halten, will bis Ende 2026 ein Ladenetz von mindestens 1.000 Standorten mit insgesamt rund 7.000 Schnellladepunkten aufbauen – und zwar unter „dem Einsatz modernster Ladetechnologien“. Zur genauen Größe der Ladeparks gibt es aber keine Angaben. Die ersten Standorte sollen noch in diesem Jahr in Betrieb gehen. Zunächst in Städten mit einer besonders hohen E-Auto-Dichte. Später sollen die Stationen landesweit ausgebaut werden. 

Das Schnellladenetz der beiden Autobauer wird öffentlich zugänglich sein und für alle Fahrzeugmarken zur Verfügung stehen. Kunden von Mercedes-Benz und BMW sollen aber von einer Reihe exklusiver Funktionen wie beispielsweise Plug&Charge und einer Vorab-Reservierung der Ladepunkte profitieren.

Für beide Hersteller ist China ein wichtiger Markt. Einer CAM-Studie zufolge haben BMW und Mercedes ihren BEV-Absatz allein von Januar bis September 2023 jeweils fast verdoppelt – auf 247.000 (+93%) bzw. 175.000 (+90%) Einheiten. BMW verkauft derzeit sechs reine Stromer in China. Den BMW i5 hatte der Hersteller im August 2023 für den chinesischen Markt vorgestellt. 

Nach Angaben von „Car News China“ betreiben die Bayern zudem im Rahmen ihres Projekts „BMW Supercharging Station“ 54 Schnellladestationen mit bis zu 600 kW Leistung in 17 chinesischen Städten (Stand Januar 2024). Auch in diese Säulen sind für alle Hersteller zugänglich. 

Mercedes-Benz hatte seinerseits bereits vor einem Jahr Pläne für den Aufbau eines eigenen HPC-Ladenetzes in Nordamerika, Europa, China und anderen Kernmärkten angekündigt und seither erste Standorte in den genannten Regionen eröffnet. Nach Atlanta (USA), wo Mercedes auf MN8 Energy als Partner für den Aufbau setzt, Chengdu (China) und Foshan (China) war Mannheim bereits der vierte Schnellladepark, den Mercedes-Benz weltweit in Betrieb nahm.

Bis Ende 2024 will der Autobauer sein globales Schnellladenetz auf über 2.000 Ladepunkte ausbauen, davon mehr als 200 in Europa. Bis zum Ende des Jahrzehnts sind weltweit mehr als 2.000 eigene Ladeparks mit über 10.000 Schnellladepunkten geplant.

Das gemeinsame Ladenetz hatten BMW und Mercedes erstmals im November 2023 vorgestellt. Im Januar erfolgte dann das grüne Licht aus Brüssel – Die europäischen Wettbewerbshüter hatten „angesichts der begrenzten Auswirkungen auf den Europäischen Wirtschaftsraum“ keine Einwände.

carnewschina.com

1 Kommentar

zu „Mercedes und BMW gründen China-JV für Schnellladenetz “
Gregor
07.03.2024 um 11:36
Touche, ich muss ehrlich sein...jetzt verstehe ich erst die Geile Idee die in China gemacht wurde.Schnelllader sind dort per Regelung auf 500A begrenzt. Also 800V/500A, also 400kW... FÜR FREMDMARKEN.Eigenmarken dürfen an den Ladesäulen mehr als 500A ziehen. Und das hat zur Folge das jede Automarke den Drang entwickelt, Schnelllader für die eigene Flotte zu errichten.Und damit drängt man die BEV Hersteller automatisch dazu, Schnellader hinzustellen. Ganz ohne Staatsförderung werden haufenweiser DC Lader aufgebaut.Touche, genialer Plan.

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