Stellantis will E-Autos in Südamerika bauen
Die Investitionen fließen in mehr als 40 neue Produkte, in die Entwicklung und Fertigung von Dekarbonisierungstechnik und „Erschließung neuer Geschäftschancen“, wie Stellantis mitteilt. Bei der Dekarbonisierungstechnik bezieht sich der Autobauer auf eine „neuartiger Bio-Hybridtechnik“ sowie Maßnahmen in der gesamten Fahrzeuglieferkette. In Südamerika sind auch Verbrennerautos verbreitet, die sowohl mit Benzin als auch pflanzenbasiertem Ethanol betrieben werden können. Das Stellantis-Werk in Betim (Brasilien) ist das weltweite Kompetenzzentrum des Konzerns für Bio-Hybridtechnologien, daher werden die Projekte aus der aktuellen Investition dort angesiedelt – die Technologien sollen „in elektrifizierten Bio-Hybrid-Fahrzeugen mit Doppelkupplungsgetriebe (eDCT), Bio-Hybrid-Plug-In-Fahrzeugen und 100% elektrischen BEVs zum Einsatz kommen“.
Teil des Milliarden-Plans ist aber auch die Produktion eines Batterie-elektrischen Autos vor Ort. Ein konkretes Werk oder gar Modell wird in der Mitteilung noch nicht genannt. Ein Hinweis zu dem Fahrzeug könnte aber von Stellantis selbst kommen: Ende Februar hatte die Marke Fiat auf dem Genfer Autosalon gleich fünf Elektro-Studien vorgestellt. Darunter war auch ein Pickup. Vielen ist nicht bewusst, dass Fiat mit den Strada-Pickup in Südamerika ein weit verbreitetes Modell im Angebot hat. Eine Elektro-Version den Südamerika-Bestsellers wäre angesichts der jüngsten Ankündigung also naheliegend.
In der Mitteilung zu den Südamerika-Plänen hat Stellantis zwar Bilder einiger Schnittmodelle veröffentlicht, auch des Batterie-elektrischen Fahrzeugs. Abgesehen von der Lage der Hochvolt-Batterie im Unterboden und dem Antrieb an der Vorderachse ist auf diesen Bildern aber wenig zur potenziellen Karosserie des Fahrzeugs zu erkennen.
2023 hat Stellantis in der Region 878.000 Fahrzeuge abgesetzt und zählt sich in Ländern wie Brasilien, Argentinien und Chile zu den Marktführern. In Brasilien erreichte Stellantis mit einem Marktanteil von 31,4 Prozent, in ganz Südamerika stammen 28,6 Prozent aller leichten Nutzfahrzeuge von dem Konzern.
„Diese Ankündigung untermauert unser Engagement für und unser Vertrauen in die Zukunft der südamerikanischen Automobilindustrie. Sie ist das Ergebnis des günstigen Geschäftsklimas dort“, sagt Stellantis CEO Carlos Tavares. „Gemeinsam können wir das Ziel der Klimaneutralität – das ehrgeizigste der gesamten Industrie – erreichen.“
Zudem gibt es noch eine News aus China: Das geplante Joint Venture von Stellantis und Leapmotor zur Produktion und zum Verkauf von Elektroautos außerhalb Chinas hat laut Insidern von der chinesischen Regierung grünes Licht bekommen. Behördliche Genehmigungen in anderen Märkten stehen aber noch aus – und eben auch eine offizielle Bestätigung aus China.
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