Kompakter Elektro-Audi soll aus Ingolstadt kommen

Audi wird sein vor rund einem Jahr angekündigtes neues Elektro-Einstiegsmodell unterhalb des Q4 e-tron in Ingolstadt produzieren. Das soll Audi-Chef Gernot Döllner bei einer Betriebsversammlung im Stammwerk des Herstellers verkündet haben.

Bild: Audi

Im Audi-Stammwerk läuft aktuell schon das erste PPE-Modell Q6 e-tron vom Band, das am 18. März präsentiert werden soll. Auch die erste Elektro-Limousine von Audi, der A6 e-tron, soll auf der PPE-Plattform ebenfalls aus Ingolstadt kommen.

„Mit der Q6 e-tron- und A6 e-tron-Familie kommt E-Mobilität ab diesem Jahr erstmals aus Ingolstadt. Der Q6 e-tron auf Basis der neuen Premium Platform Electric ist der nächste Technologiesprung für die elektrische Mobilität von Audi. Mittelfristig werden wir darüber hinaus ein weiteres rein elektrisches Modell am Standort produzieren“, soll Döllner laut der „Automobilwoche“ vor rund 5.500 Beschäftigten des Werks gesagt haben.

Klar ist: Ab 2028 wird das wichtigste Audi-Werk dann wie berichtet nur noch E-Autos bauen. Viele Informationen zu dem Einstiegs-Elektromodell gibt es noch nicht. Döllners Vorgänger Markus Duesmann hatte im März 2023 Pläne für ein neues Modell unterhalb des Q4 e-tron zwar bestätigt. Da Döllner jedoch einige Pläne von Duesmann verworfen hat und es bis zu seiner jüngsten Äußerung sehr ruhig um das Einstiegsmodell geworden ist, war dessen Zukunft bisher unklar.

Baut Audi einen ID.3-Ableger?

Nach Informationen der „Automobilwoche“ soll Audis neues Elektro-Einstiegsmodell im Kompakt-Segment angesiedelt und soll ähnliche Abmessungen haben wie der aktuelle Audi A3. „Dafür arbeitet Audi an einem neuen Karosseriekonzept. Als Plattform soll Volkswagens MEB-Baukasten genutzt werden, der auch schon die Architektur für den bisherigen Elektro-Einsteiger Q4 e-tron bereitstellt“, heißt es in dem Artikel.

Der MEB bzw. die Weiterentwicklung MEB+ würde eher für einen baldigen Marktstart sprechen – würde Audi auf die kommende SSP des VW-Konzerns warten, würde das den Kompakt-Stromer sicher etwas verzögern. Der aktuelle A3 wird seit 2020 auf Basis des MQB angeboten und ist als Fünftürer 4,34 Meter lang, als Kompakt-Limousine misst der A4 4,54 Meter – der reine Dreitürer wird seit dieser Generation nicht mehr angeboten. Damit ist der Verbrenner-A3 rund acht Zentimeter länger als der VW ID.3, ein bestehendes Kompaktmodell auf Basis des MEB.

Was mit dem „neuen Karosseriekonzept“ gemeint ist, ist noch unklar. Wahrscheinlich ist, dass das Modell – wie alle MEB-Baureihen – technisch bedingt etwas mehr in die Höhe geht. Möglicherweise will Audi das mit einem neuen Raumkonzept ausnutzen, um den Nutzwert zu erhöhen.

Klar ist nur: Mit der Kennziffer „3“ wird das Fahrzeug nicht auf den Markt kommen. In der neuen Audi-Namenslogik sind die ungeraden Ziffern für die Verbrennermodelle gedacht, die Elektro-Baureihen tragen gerade Ziffern. Da mit dem Q4 e-tron für die Mittelklasse bereits die „4“ vergeben ist, dürfte das Kompaktmodell als Audi A2 e-tron oder mit SUV-Fokus als Q2 e-tron auf den Markt kommen.

automobilwoche.de

2 Kommentare

zu „Kompakter Elektro-Audi soll aus Ingolstadt kommen“
Christian
08.03.2024 um 10:17
Ich glaube, dass er ein Auto auf SSP Basis wird. Ob Audi sich den MEB nach dem nicht so gelungenen Q4 nochmal antut?
D-Tric
08.03.2024 um 16:58
Auf SSP-Basis würde er wahrscheinlich zu teuer und zu spät kommen.

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