Pfalzwerke steigen bei EnerCharge ein

Die Pfalzwerke beteiligen sich mit 23 Prozent am österreichischen Ladeinfrastruktur-Anbieter EnerCharge. Damit steigen die Pfalzwerke tiefer in die Wertschöpfungskette ein. Die Mehrheit von EnerCharge bleibt aber in österreichischer Hand.

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Bild: Pfalzwerke

Die Pfalzwerke sind als Charge Point Operator (CPO) bekanntlich weit über die Pfalz hinaus aktiv, das Unternehmen betreibt bundesweit Schnelllader (etwa bei Hornbach und XXXLutz) und hat auch eines der Regionallose des Deutschlandnetzes gewonnen. Und auch in Österreich sind die Pfalzwerke vertreten, zum Beispiel mit Schnellladern von EnerCharge an Hornbach-Filialen. In Deutschland haben die Pfalzwerke ebenfalls einige EnerCharge-Säulen in Betrieb, etwa in Dossenheim bei Heidelberg. Eine Geschäftsbeziehung zwischen den Pfalzwerken und dem Ladesäulen-Hersteller gibt es also seit einigen Jahren.

Diese Beziehung wird jetzt deutlich vertieft, denn die Pfalzwerke haben sich mit 23 Prozent an EnerCharge beteiligt. Die EnerCharge GmbH wurde im Jahr 2018 innerhalb der österreichischen Alpen Adria Energie-Firmengruppe (AAE) gegründet, um Schellladetechnik für E-Autos, E-Lkw und E-Busse zu entwickeln und zu produzieren. Größter Anteilseigner bei EnerCharge bleibt mit 51 Prozent die AAE Hydro Solar GmbH.

„Die strategische Beteiligung an EnerCharge, mit ihrem Hardware- und Software-Know-how, hilft uns nicht nur beim Ausbau unseres eigenen Ladenetzes, sondern ermöglicht uns, unsere Wertschöpfungskette in einem zunehmend kompetitiven Umfeld zu erweitern“, erklärt Paul Anfang, Vorstand bei den Pfalzwerken. „Und wir erhöhen unsere Flexibilität gegenüber unseren Kundinnen und Kunden, können sie bestmöglich bedienen und dabei den künftigen Anforderungen des Elektromobilitätsmarktes gerecht werden.“

EnerCharge will unabhängig bleiben

Umgekehrt will EnerCharge mit den Pfalzwerken als neuen Partner die eigene Internationalisierung vorantreiben. „Die große Erfahrung, welche die Pfalzwerke aus dem Betrieb und der Errichtung von Ladeparks mitbringen, ist eine enorme Bereicherung“, sagt Roland Klauss, Unternehmensgründer und Geschäftsführer von EnerCharge. „Dies wird uns künftig bei der Weiterentwicklung unserer Produkte stärken, sodass wir noch schneller auf die sich stetig ändernden Markt- und Nutzeranforderungen reagieren können.“

Klauss betont aber auch, dass EnerCharge bei der Vergabe von Vertriebsprojekten und im operativen Geschäft weiterhin unabhängig bleibt. Die Pfalzwerke wiederum können und wollen nach eigener Aussage von der Beteiligung profitieren. „Für Standortpartner im Einzelhandel, aber auch für Speditionen und Betreiber von Logistikhubs, die an Ladeinfrastruktur für E-Nutzfahrzeuge interessiert sind, können wir nun Ladetechnik entwickeln, die speziell an ihre Bedürfnisse angepasst ist“, erklärt Florian Dommel, Bereichsleiter E-Mobility bei den Pfalzwerken. Sprich: Die Pfalzwerke können gemeinsam mit EnerCharge Produkte für die eigenen (Kunden-)Anforderungen entwickeln und müssen nicht am Markt nach dem besten Kompromiss suchen.

Und die Nutzerinnen und Nutzer der Ladesäulen sollen wiederum von dem breiten Portfolio an Bezahlmöglichkeiten profitieren, das EnerCharge an seinen Säulen anbietet.  „Unsere Ladepunkte bieten den Vorteil eines barrierefreien Zahlungssystems. Hier kann man ohne Mitgliedschaft, Registrierung oder App ganz einfach mittels Bank-, Kredit- oder Debitkarte bezahlen – wie beim Einkaufen im Geschäft. Diese von uns selbst entwickelte Produktlösung stößt auf großes Interesse in ganz Europa“, sagt. Jens Winkler, Geschäftsführer bei EnerCharge.

EnerCharge hat nicht nur kürzlich eine Ausschreibung für einen Rahmenvertrag über bis zu 200 Ladesäulen gewonnen, sondern baut auch die eigene Produktion spürbar aus. Im Februar hat das Unternehmen die „EnerCharge Factory 3“ in Osttirol in Betrieb genommen. Die bestehenden Produktionsstätten werden um die Kapazitäten der neuen Anlage mit 2.000 Quadratmetern Produktionsfläche erweitert. Dort werden Schnellladeprodukte vom Typ CompactCharger ECC320, DC Wallbox und DC Pillar für den internationalen Markt gefertigt.

Kurz zurück zu den Pfalzwerken: Unabhängig vom Hersteller der Ladesäulen hat der Betreiber eine Preisaktion anlässlich des Osterfests gestartet. Unter dem Motto „Vollgeladen in die Osterferien“ gelten am 23. März von 10 bis 19 Uhr an 123 Standorten der Pfalzwerke abweichende Preise: An 100 Standorten gilt im Aktionszeitraum ein Ad-hoc-Preis von 0,23 €/kWh, an den restlichen 23 Standorten ist das Laden in dieser Zeit komplett kostenlos – sofern man den Ladevorgang ad hoc startet, also nicht mit der Ladekarte oder -App eines anderen Anbieters. Ladevorgänge, die vor 10:00 starten, werden zum Preis abgerechnet, mit dem sie gestartet wurden. Ladevorgänge, die vor 19:00 starten, werden kostenlos zu Ende geführt. Ladevorgänge, die ab 19:01 starten, werden nach den regulären Tarifen abgerechnet. 

pfalzwerke.de, enercharge.at (beide Pfalzwerke-Beteiligung), enercharge.at (neues Werk), pfalzwerke.de (Preisaktion)

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