EU-Parlament verabschiedet Euro-7-Abgasnorm
In der Plenarsitzung wurde das Abkommen mit 297 Ja-Stimmen, 190 Nein-Stimmen und 37 Enthaltungen angenommen, wie es in einer Mitteilung des Parlaments heißt. „Fahrzeuge müssen die neuen Standards länger einhalten, um sicherzustellen, dass sie während ihrer gesamten Lebensdauer sauberer bleiben“, so die Parlamentarier.
Der Kompromiss, der nun zur Abstimmung im Parlament stand, wurde im Dezember 2023 verhandelt. Die im ursprünglichen Vorschlag der EU-Kommission aus dem November 2022 enthaltenen, strengeren Abgasregeln waren darin nicht mehr enthalten. Denn im September 2023 hatten die Mitgliedsstaaten ihre Position vorgestellt – mit deutlichen Abschwächungen, sodass die Euro 7 im Kern bei den Abgasemissionen nicht über die aktuelle Norm Euro 6 hinausgeht.
Daher gehen die Vorgaben für die Abgasemissionen auch in dem jetzt vom Parlament abgesegneten Kompromiss nicht über die seit 2014 geltenden Werte hinaus. Neu sind Vorgaben für die Lebensdauer von Akkus und den Bremsabrieb. Im Pkw müssen Akkus nach fünf Jahren bzw. 100.000 Kilometern noch 80 Prozent der ursprünglichen Kapazität bieten, nach acht Jahren bzw. 160.000 Kilometer müssen es noch 72 Prozent sein. Bei Transportern gelten Werte von 75 bzw. 67 Prozent. Und beim Bremsabrieb liegen die Grenzwerte für die Emission von Bremspartikeln (PM10) für Pkw und Lieferwagen liegen für reine Elektrofahrzeuge bei 3 mg/km und für Hybrid- und Brennstoffzellen-Fahrzeuge bei 7 mg/km.
Nun muss nur noch der Rat dem Abkommen formal zustimmen, damit es in Kraft treten kann. Euro 7 umfasst erstmals Grenzwerte für die Emission von Bremspartikeln (PM10) sowie Mindestanforderungen an die Lebensdauer von Batterien in Elektro- und Hybridautos.
Und: Jedes Fahrzeug erhält künftig einen „Umwelt-Fahrzeugpass“, der Informationen über seine Umweltleistung zum Zeitpunkt der Zulassung enthält (z. B. Grenzwerte für Schadstoffemissionen, CO2-Emissionen, Kraftstoff- und Stromverbrauch, elektrische Reichweite, Batterielebensdauer). Fahrzeugnutzer sollen außerdem Zugriff auf aktuelle Informationen über „Kraftstoffverbrauch, Batteriezustand, Schadstoffemissionen und andere relevante Informationen“ erhalten, die von Bordsystemen und Monitoren generiert werden.
„Wir haben erfolgreich ein Gleichgewicht zwischen Umweltzielen und den lebenswichtigen Interessen der Hersteller gefunden“, sagt der zuständige Berichterstatter des Parlaments, Alexandr Vondra aus Tschechien. „Wir wollen die Erschwinglichkeit neuer kleinerer Autos mit Verbrennungsmotor für inländische Kunden sicherstellen und gleichzeitig die Automobilindustrie in die Lage versetzen, sich auf den erwarteten Wandel der Branche vorzubereiten. Die EU wird sich nun auch mit den Emissionen von Bremsen und Reifen befassen und für eine längere Batterielebensdauer sorgen.“
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