Nissan und Honda bestätigen Kooperationsabsicht – u. a. bei Elektroautos
Wie Honda in einer offiziellen Mitteilung schreibt, haben beide Unternehmen eine Absichtserklärung unterzeichnet, um eine Zusammenarbeit „bei Softwareplattformen sowie Kernkomponenten für E-Autos und ergänzenden Produkten“ zu prüfen. Als Begründung für die Kooperation unter Konkurrenten heißt es, man sei übereingekommen, dass es notwendig ist, die Stärken zu bündeln und die Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit zu prüfen. Außerdem verweist das Duo darauf, wie wichtig es sei, Umwelt- und Elektrifizierungstechnologien sowie die Softwareentwicklung zu stärken, um die Bemühungen um CO2-Neutralität und die Vermeidung von Verkehrsunfällen weiter zu beschleunigen.
Laut Makoto Uchida, Nissan-Präsident und -CEO, ist es wichtig, sich auf die zunehmende Geschwindigkeit des Wandels in der Mobilität mittel- bis langfristig vorzubereiten – „und es ist wichtig, dass wir diese Vereinbarung auf der Grundlage des gegenseitigen Verständnisses getroffen haben, dass Honda und Nissan vor gemeinsamen Herausforderungen stehen“. Nissan freue sich auf weitere Gespräche und sei bestrebt, Win-Win-Situationen für nachhaltiges Wachstum zu finden.
Toshihiro Mibe, Hondas Direktor und Präsident, äußert: „In dieser Zeit der Jahrhunderttransformation in der Automobilindustrie werden wir das Potenzial für eine Partnerschaft zwischen Nissan und Honda prüfen. Unsere Untersuchungskriterien werden sein, ob die Synergie der Technologien und des Wissens, das unsere Unternehmen kultiviert haben, uns in die Lage versetzen wird, Branchenführer zu werden, indem wir neue Werte für die Automobilindustrie schaffen.“
Bereits gestern waren die Kooperationsabsichten der beiden japanischen Hersteller durchgesickert. Die Informationen speisten sich vor allem aus Berichten von TV Tokyo und von Nikkei Asia, die sich jeweils auf Insider stützen. TV Tokyo teilte mit, dass beide Seiten eine Allianz auf noch nicht festgelegten Feldern erörtern würden. „Nikkei“ schrieb präziser, dass Nissan und Honda bei Elektrofahrzeugen zusammenarbeiten könnten, um besser mit chinesischen Wettbewerbern zu konkurrieren.
Kurz zuvor war bekannt geworden, dass Nissan und Honda planen, ihre Produktionskapazitäten in China deutlich zu reduzieren, weil sie angeblich Schwierigkeiten haben, im Rennen um Elektroautos gegen chinesische Konkurrenten mitzuhalten. Dabei soll es aber lediglich um eine Senkung der Produktionskapazitäten gehen und nicht um einen (Teil-)Verkauf der Anteile an den jeweiligen China-Joint-Ventures.
Unter Berufung auf mehrere Nissan-Quellen berichtete Nikkei gestern, dass beide japanischen Unternehmen die Einführung eines gemeinsamen Antriebsstrangs, die gemeinsame Beschaffung und die Entwicklung einer gemeinsamen Plattform erwägen. Und: Die Zusammenarbeit könnte sich „möglicherweise“ auch auf die Beschaffung von Batterien und die gemeinsame Entwicklung von Elektrofahrzeugen erstrecken.
Nissan steht bei E-Autos eigentlich fest an der Seite von Renault, vor allem in Europa. Der nächste Elektro-Micra von Nissan wird auf derselben Plattform aufbauen wie der kürzlich enthüllte Renault 5. Beide Seiten haben ihre Allianz 2023 aber etwas gelockert, seitdem kooperiert Renault auch mit neuen Partnern, etwa mit Geely.
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