Norwegen fördert Vianodes Anodenmaterial-Fabrik
Dieser dient der Entwicklung der Anodenmaterial-Fabrik in Herøya, die im zweiten Halbjahr 2024 in Betrieb gehen soll. Die Förderung durch den norwegischen Staat erfolgt im Rahmen des Batterie-IPCEI, ist also seitens der EU genehmigt. Für den Standort in Herøya hatte Vianode von der EU vergangenes Jahr bereits 90 Millionen Euro zugesprochen bekommen. Bei der Ankündigung des Werks im September 2022 hieß es, dass Vianode rund zwei Milliarden Norwegische Kronen (nach damaligem Wechselkurs rund 195 Millionen Euro) in den Standort investieren werde.
Im Zuge der „Important Projects of Common European Interest“ (IPCEI) sind auch in Deutschland zahlreiche Batterie-Projekte gefördert worden. In Norwegen hat sich Vianode zum Ziel gesetzt, bis 2030 in Europa und Nordamerika leistungsstarke Anodengraphitlösungen für drei Millionen Elektrofahrzeuge pro Jahr herzustellen. Das Unternehmen begann 2021 mit der Produktion von synthetischem Anodengraphit in kleinem Maßstab und betreibt derzeit seine Pilotanlage und sein Technologiezentrum in Kristiansand. Die Volumenproduktion soll dann in Herøya erfolgen.
Anodengraphit ist mit bis zu 70 Kilogramm pro Batteriezelle der gewichtsmäßig größte Bestandteil einer Lithium-Ionen-Batterie und laut Vianode „ein Schlüsselelement unabhängig von der Batterietechnologie“. Natürliches Graphit stammt größtenteils aus China, weshalb bei diesem Material eine hohe Abhängigkeit besteht – künstliches oder synthetisches Graphit war bisher in Europa nicht in den benötigten Mengen verfügbar.
Die Lösung von Vianode soll nicht nur die Abhängigkeit verringern, sondern auch die Umweltauswirkungen. Laut dem Unternehmen führt es zu einer „Reduzierung des CO2-Fußabdrucks um 90 Prozent im Vergleich zur konventionellen Produktion, einer Reduzierung des Energieverbrauchs um 40 Prozent und einem erheblich reduzierten Zusatzmaterialverbrauch, lokalen Emissionen, Landverbrauch und Wasserverbrauch“.
„Vianode hat das ehrgeizige Ziel, die Nachhaltigkeit von Batterien und Elektrofahrzeugen zu verbessern, indem es neue Maßstäbe für die Herstellung von Batteriematerialien setzt“, sagt CEO Burkhard Straube. „Die Unterstützung durch IPCEI ist für die Erreichung dieses Ziels von entscheidender Bedeutung. Solide und unterstützende regulatorische Rahmenbedingungen sind unabdingbar, um die erforderliche Dynamik für ein Lithium-Ionen-Batterie-Ökosystem in Norwegen und Europa aufzubauen.“
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