Renault Korea geht Werksumbau zur künftigen Herstellung von E-Autos an
Wie mehrere koreanische Medien berichten, hat Renault mit der Stadt Busan eine Absichtserklärung zur Modernisierung des Werks unterzeichnet. Zunächst sollen im Rahmen des Projekts „Aurora“ bis 2027 in zwei Phasen 700 Milliarden Won (523 Millionen US-Dollar) in das Werk sowie in ein F&E-Zentrum investiert werden. So sollen die Voraussetzungen für die Produktion zweiter Hybridmodelle geschaffen werden.
Darüber hinaus plant Renault Korea in Busan die Produktion eines eigenen rein elektrischen Modells. Dafür soll nach dem formellen Beschluss die Investition auf 1,5 Billionen Won (gut eine Milliarde Euro) mehr als verdoppelt werden. Allerdings stehe das koreanische Unternehmen dazu noch in Verhandlungen mit seiner französischen Muttergesellschaft, heißt es etwa bei „The Korea Economic Daily“. In Renaults koreanischer Produktionsstätte in Busan laufen nach Medienangaben zurzeit sieben Fahrzeugmodelle mit einer jährlichen Produktionskapazität von 250.000 Einheiten vom Band.
Renault wird in Busan wie berichtet als Auftragsfertiger auch den Polestar 4 produzieren. Bei dem Modell handelt es sich um ein für Anfang 2024 angekündigtes SUV-Coupé der schwedisch-chinesischen Marke, das in Hangzhou Bay in China und ab der zweiten Hälfte 2025 auch in Busan gebaut werden soll. Die „Polestar 4“-Einheiten aus der Renault-Fabrik sind vor allem für den nordamerikanischen und den südkoreanischen Markt gedacht.
Dass Renault Korea Investitionen in sein Werk plant, um dort künftig auch Elektroautos zu produzieren, ist im Kern bereits seit Mitte 2023 bekannt. Sprecher des Unternehmens sagten seinerzeit bereits, dass dazu die derzeitigen Produktionsanlagen modernisiert werden sollen und für die Zeit nach 2026 eine Jahresproduktion von 200.000 Elektroautos angestrebt werde.
Bei dem Projekt handelt es sich um die erste Investition eines ausländischen Automobilherstellers in ein Elektrofahrzeugwerk in Korea. Renault Korea wird zu rund 53 Prozent von Renault, zu 34 Prozent von Geely und zu 13 Prozent von Samsung gehalten. Zuvor firmierte das Unternehmen unter dem Namen Renault Samsung Motors Corp., strich aber im Jahr 2022 Samsung aus dem Namen. Der Fokus soll künftig auf einer verstärkten Zusammenarbeit mit Geely liegen. Laut früheren Statements von Stéphane Deblaise, dem Vorstandsvorsitzenden von Renault Korea, ist mit Geely die Entwicklung neuer umweltfreundlicher Modelle für den Inlands- und den Auslandsmarkt geplant.
Bekannt ist bereits seit 2022, dass Renault sein Geschäft mit Verbrenner- und Hybridautos (auch von Dacia und die weiteren leichten Nutzfahrzeuge) im Projekt Horse mit dem von Geely zusammenlegen will. Der Fokus liegt dabei auf Märkten außerhalb Europas – darunter auch auf Südkorea.
kedglobal.com, koreajoongangdaily.joins.com, koreaherald.com
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