Deutschlands Nordosten forciert Aufbau eines transnationalen H2-Tanknetzes
Ziel von HyTruck ist es, ein länderübergreifendes Netz aus Wasserstoff-Tankstellen für schwere Lkw zu knüpfen. Die Tankinfrastruktur soll entlang des Transeuropäischen Verkehrsnetzes von Rostock über Berlin-Brandenburg, Poznan in Polen, Kaunas in Litauen, Vidzeme in Lettland bis nach Helsinki in Finnland reichen. Das gibt das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommerns als sogenannter Lead-Partner des Projektes mit. Noch bis heute tagen die neun Projektpartner aus sieben Ländern in Rostock, um sich über den Roll-out der H2-Tankstellen zu verständigen.
Alle Beteiligten eint die Vision, dass Speditions- und Logistikunternehmen mit Investitionen in Wasserstofffahrzeuge bald einen Beitrag zur Klimaneutralität leisten können sollen. Voraussetzung dafür, „dass ein Wasserstoff-betriebener Lkw quer durch den Ostseeraum fahren kann“, ist freilich, dass unterwegs Wasserstoff getankt werden kann. „HyTruck“ strebt deshalb die planerische und konzeptionelle Entwicklung eines transnationalen H2-Tankstellennetzes für den Schwerlastverkehr an. Außerdem sollen im Rahmen des Projekts auch Räume untersucht werden, die potenziell für eine Wasserstoff-Tankstelle infrage kommen. Für Mecklenburg-Vorpommern werden in diesem Kontext die Region Rostock und das Autobahnkreuz A19/A20 geprüft.
„Die Region Rostock bringt hervorragende Voraussetzungen mit, um als erstes Wasserstoff-Hub in Mecklenburg-Vorpommern voranzugehen. Angefangen mit dem Energiehafen Rostock, den geplanten IPCEI-Projekten, das geplante Wasserstoffkernnetz, das von Rostock nach Süden verläuft, die Querverbindung zwischen Rostock und Lubmin, sowie die gut aufgestellte Forschungslandschaft in der Region – all diese Faktoren werden dazu beitragen, den Wasserstoffhochlauf in Mecklenburg-Vorpommern zu beschleunigen“, sagt Ines Jesse, Staatssekretärin im Landesministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit. Im Raum Rostock gibt es gegenwärtig zwei Wasserstoff-Tankstellen – eine für Pkw von H2 Mobility und einen für Lkw von H2APEX in Rostock-Laage.
Das Thema Wasserstoff sei für Mecklenburg-Vorpommern ein zentraler Baustein in der Umsetzung der Energiewende, ergänzt Jesse. „Mit unseren natürlichen Gegebenheiten als flächen-, wind- und sonnenreiches Küstenland und unseren Häfen als Energiedrehscheiben ist unser Land für die Nutzung und Wertschöpfung erneuerbarer Energien prädestiniert. Mit dem grünen Strom haben wir das Potenzial, uns zu einer Wasserstoff-Erzeugungs- und -Verbrauchsregion zu entwickeln.“
Bezuschusst wird „HyTruck“ aus dem EFRE-Fördertopf („Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung“) mit rund 2,6 Millionen Euro. Als sogenannter Lead-Partner des Projektes kommt das Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommerns auf ein Budget von 618.000 Euro – davon beträgt der Eigenanteil 123.600 Euro.
1 Kommentar