Nissan und SK On planen angeblich US-Batteriefabrik

Nissan verhandelt offenbar mit SK On über die Belieferung mit Batteriezellen für seine in den USA produzierten Elektroautos. Laut einem japanischen Medienbericht planen beide Unternehmen hierfür den Bau einer gemeinsamen Batteriefabrik in den USA, die 2026 mit der Produktion beginnen könnte.

Bild: Nissan

Nach Informationen der japanischen Tageszeitung „Yomiuri Shimbun“ soll der Hintergrund der Überlegungen die aktuelle US-Förderpolitik sein. Nissan nutzt für seine BEVs derzeit Akkus des chinesischen Herstellers AESC, weshalb sie keinen Anspruch auf US-Subventionen haben. Eine endgültige Entscheidung zur Kooperation von Nissan und SK On soll in den nächsten Monaten getroffen werden.

Ein pikantes Detail: AESC oder lang die Automotive Energy Supply Company wurde ursprünglich als Batteriesparte von Nissan gegründet – war also ein japanisches Unternehmen, das durchaus Anspruch auf US-Subventionen gehabt hätte. Nissan hatte das Batteriegeschäft aber an den chinesischen Envision-Konzern verkauft, weshalb die Sparte mehrere Jahre als Envision-AESC firmierte. Inzwischen tritt das Unternehmen wieder nur als AESC auf, am chinesischen Eigentümer hat sich aber nichts geändert.

Nissan plant wohl insgesamt vier E-Modelle aus seinem US-Werk Canton im Bundesstaat Mississippi. Laut früheren Informationen soll es dabei um zwei E-Limousinen gehen, die 2026 auf den Markt kommen sollen. In den folgenden beiden Jahren sollen zwei elektrische Crossover-Modelle folgen. Jeweils eine Limousine und ein Crossover sollen unter der Marke Nissan auf den Markt kommen und die anderen als Infiniti.

Ob bis zum geplanten Produktionsstart der E-Autos 2026 direkt Batteriezellen aus dem möglichen, gemeinsamen Werk von Nissan und SK On verfügbar sein werden, ist unklar. Denn laut den Quellen von „Yomiuri Shimbun“ verhandeln beide Unternehmen im März 2024 immer noch über Einzelheiten der Zusammenarbeit und gehen davon aus, dass die Gespräche noch einige Monate dauern werden. Ob dann in nur anderthalb Jahren ab der Investitionsentscheidung ein ganzes Batteriewerk gebaut und in Betrieb genommen werden kann, ist fraglich.

SK On verfügt aber bereits über Batteriefabriken in den USA und hat weitere im Bau. Allerdings sind diese Fabriken meist in Partnerschaft mit anderen Autobauern, etwa Hyundai für Georgia und Ford im Rahmen des Joint Ventures BlueOvalSK für Kentucky und Tennessee. Und für die bestehende Fabrik in Georgia gibt es bereits Kunden wie Ford und Volkswagen.

kedglobal.com, reuters.com

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